AISSO Shop: Jenny Nyfeler im Gespräch
In Zeiten wie diesen suchen wir nach dieser einen, kleinen, besonderen, unaufdringlichen Beständigkeit, welche uns weitaus länger als nur eine Saison begleitet - und wir fanden sie. Mit viel Herzblut handgefertigte, zeitlose und innovative Designerstücke aus der Schweizer Heimat findet man im AISSO Shop an der Müllheimerstrasse 87 im verwunschenen Basler Matthäus-Quartier. Wir sprachen mit der Inhaberin und Designerin Jenny Nyfeler über ihre Liebe zum Handwerk.
Liebe Jenny, seit wann gibt es den AISSO Shop und wie kam es zur Entstehung?
Ich habe meinen Shop AISSO im März 2014 eröffnet. Im Januar habe ich das Ladenlokal ausgeschrieben gesehen und konnte bereits im Februar einziehen. Es ging alles ziemlich schnell und es war somit ein spontaner Entscheid, diesen Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Der Wunsch, einen eigenen Laden zu eröffnen, war jedoch schon seit langem da.
Wie kamst du auf den Namen?
Ich habe das Wort AISSO auf den Strassenwänden von Paris entdeckt, es hat mir sofort gefallen und ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Als dann die Frage nach dem Shop Namen da war, habe ich mich relativ schnell und intuitiv für AISSO entschieden. Ich mag das Wort, wie es geschrieben und ausgesprochen wird, wobei man beim Googeln keine klare Bedeutung oder Definition herausfindet.
Was genau ist AISSO?
AISSO ist ein Shop mit integriertem Atelier. Ich stelle hier im Shop meinen Schmuck her und verkaufe nebst meinen eigenen Kreationen weitere lokale Designprodukte. Mir ist wichtig, dass die Produkte, die ich im Shop verkaufe für innovatives und nachhaltiges Design stehen. Die meisten Produkte sind aus der Schweiz. Ich kooperiere mit Freunden und möchte so einen Austausch schaffen.
Was hast du vor AISSO gemacht?
Ich habe an der FHNW in Basel Mode-Design studiert und 2012 mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Schon während meiner Diplomarbeit habe ich damit begonnen, mich mit Schmuck auseinanderzusetzen - dabei ist eine Körperschmuck-Kollektion entstanden. Nach dem Studium stand für mich ziemlich schnell fest, dass ich mich in diese Richtung weiterbilden wollte. Ich besuchte Goldschmiedekurse und präsentierte Ende 2013 meine erste Schmuckkollektion.
Hast du ein Lieblingsrohmaterial?
Ich arbeite gerne mit verschiedenen Materialien. Ich verwende jedoch oft Silber und lasse dieses vergolden, da echtes Gold momentan einfach noch zu kostspielig für mich ist. Ausserdem arbeite ich sehr gerne mit Steinen und Kristallen. Neben der Vielseitigkeit und Einzigartigkeit jedes einzelnen Steines fasziniert mich hinzukommend die Wirkung, welche von den Steinen ausgeht.
Was lief nicht so, wie du dir das vorgestellt hast und wie hast du das Problem gelöst?
Dadurch, dass ich mich spontan dazu entschlossen habe, einen Shop zu eröffnen, bin ich alles eher entspannt angegangen. Da ich neben meinem Shop noch in einem Teilzeit-Job arbeite, konnte ich die ersten Monate auf mich zukommen lassen, ohne ständig Angst zu haben, meine Miete und die übrigen Kosten nicht bezahlen zu können. Es ist schwieriger als man denkt, regelmäßig Kundschaft zu haben. Zu Beginn gab es auch Tage, an denen niemand in meinen Shop kam. Doch dank Durchhaltevermögen, Werbung und Events hat sich mit der Zeit eine kleine Stammkundschaft entwickelt und der Shop läuft von Monat zu Monat besser. Auf jeden Fall muss man immer dran bleiben und darf niemals still stehen. Neue Produkte, Kooperationen und Events sind für die Kunden wichtig und lassen gleichzeitig auch AISSO wachsen.
Wer arbeitet alles im AISSO?
AISSO ist eine Kombination aus Atelier und Shop, die ich beide alleine betreibe. Dies wäre jedoch niemals möglich gewesen, ohne die tolle Unterstützung meiner Freunde, meines Freundes und meiner Familie. Ich bin die meiste Zeit alleine im Shop und habe für Tage, an denen ich nicht da sein kann, Freunde und Familie, die für mich den Laden führen.
Was für Ziele hast du dir für das kommende Jahr gesteckt?
Ein großes Ziel ist die Veröffentlichung meines eigenen Online-Shops. Mir ist es wichtig, meine Produkte auch außerhalb der Schweiz und Basel verkaufen zu können und somit eine weitere Plattform für meine Produkte zu schaffen. Außerdem stehen Kooperationen mit der Künstlerin Gina Folly und dem Mode-Designer Simon Burgunder an. Obwohl ich meinen kleinen Eckladen liebe, bin ich mich immer wieder mal nach einer zentraleren Lage für den Shop am umschauen. Jedoch müsste wirklich vieles stimmen, damit ich meinen Laden hier im wunderschönen Matthäusquartier aufgebe und umziehe.
Und welches ist dein absolutes Lieblingsschmuckstück?
Ehrlich gesagt kann ich mich da nicht für ein einziges entscheiden. Ich habe derart unterschiedliche Produkte und liebe es, mich auf Flohmärkten von Schmuck inspirieren zu lassen. Jedoch würde ich sagen, dass ich eine kleine Ring-Obsession habe - davon besitze ich Unmengen. Ich trage beinahe täglich einen feinen schlichten Silberring, den ich selber gemacht habe - ausserdem einen diamantbesetzten Goldring, ein Familienerbstück und meinen goldigen Trinityring, den ich von meinen Eltern auf den 20. Geburtstag geschenkt bekommen habe.
Welches Produkt vom AISSO Shop würdest du uns wärmstens empfehlen?
Zum einen meine neu designten Seidenarmbänder mit vergoldeten Elementen. Sie sind perfekt für den Sommer und ganz schlicht und dezent. Zum anderen die Bucket Bag meines Lieblings-Taschenlabels Optical Pain. Alle Produkte des Labels, welches Leder aus Italien verarbeitet, werden eigenhändig in Basel produziert. Die Tasche ist ein Klassiker, welcher auch noch in 20 Jahren getragen werden kann. Seit einigen Tagen verkaufe ich Nagellack vom Schweizer Label Dada Vernis. Der Nagellack kommt ohne giftige Inhaltsstoffe aus und die sommerlichen Farben sind wunderbar.
Wenn AISSO ein Song wäre, welcher wäre dies?
Momentan sind das Songs die ich sehr oft im Shop höre und sie deshalb auch damit verbinde.
Autre Ne Veut - Counting
und Blue Hawaii - Try To Be
Wo in Basel gehst du privat gerne aus?
Meiner Meinung nach finden die besten Abende bei Freunden zuhause statt. Wenn ich ausgehe, dann meistens in Bars. Im Sommer gehe ich gerne in die Campari Bar im Kunsthallengarten oder ins Werk 8. Das neu eröffnete Smuk mag ich auch sehr. Kaffee und Tee trinke ich gerne im La Fourchette und die besten Sandwiches gibt es im Avant-Gouz. Wenn ich Abends auswärts essen gehe, dann am liebsten im Restaurant Rhyschänzli an der Lichtstrasse, im Marmaris und im Gatto Nero.
Viele Clubs schliessen bald ihre Tore - Welchen würdest du wieder auferstehen lassen, wenn du einen Wunsch frei hättest?
Ich bin nicht so oft in den Clubs von Basel unterwegs. Wenn ich mir jedoch einen Club zurück wünschen könnte, wäre es der Schlachthof. Ein Club, der leider schon vor ein paar Jahren schließen musste.
Wenn nicht mehr Basel, welcher Ort und wieso?
Berlin. Ich habe dort während meines Studiums ein halbjähriges Praktikum gemacht. Ich liebe die Stadt und viele gute Freunde von mir leben dort. Die Stadt hat unglaublich viel Energie und jeden Tag eröffnen neue Shops, Bars und Restaurant. Ich denke Berlin ist ständig im Wandel. Das Interesse für Mode und Design ist viel grösser als in der Schweiz und wäre bestimmt auch im Bezug auf mein Schaffen sehr interessant. Ich kann mir sehr gut vorstellen, eines Tages nach Berlin zu ziehen. Der Sommer in Berlin ist das Beste!
Wie wär's mal mit...
...einem Besuch bei mir im AISSO Shop?
Wir bedanken uns herzlichst bei Jenny Nyfeler für das sympathische Interview und den tollen Einblick in ihr Schaffen. Und wer nach einem tollen Geschenk für jemand ganz Besonderen sucht oder einfach sich selbst verwöhnen möchte, sollte es nicht missen bei Jenny vorbei zu schauen.
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von Derya Cukadar
am 08.06.2015
Fotos
© Oliver Hochstrasser für Wie wär's mal mit
Wer die Bilder weiterverwenden möchte, muss sich die Rechte bei Wie wär's mal mit einholen.
In Zeiten wie diesen suchen wir nach dieser einen, kleinen, besonderen, unaufdringlichen Beständigkeit, welche uns weitaus länger als nur eine Saison begleitet - und wir fanden sie. Mit viel Herzblut handgefertigte, zeitlose und innovative Designerstücke aus der Schweizer Heimat findet man im AISSO Shop an der Müllheimerstrasse 87 im verwunschenen Basler Matthäus-Quartier. Wir sprachen mit der Inhaberin und Designerin Jenny Nyfeler über ihre Liebe zum Handwerk.
Liebe Jenny, seit wann gibt es den AISSO Shop und wie kam es zur Entstehung?
Ich habe meinen Shop AISSO im März 2014 eröffnet. Im Januar habe ich das Ladenlokal ausgeschrieben gesehen und konnte bereits im Februar einziehen. Es ging alles ziemlich schnell und es war somit ein spontaner Entscheid, diesen Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Der Wunsch, einen eigenen Laden zu eröffnen, war jedoch schon seit langem da.
Wie kamst du auf den Namen?
Ich habe das Wort AISSO auf den Strassenwänden von Paris entdeckt, es hat mir sofort gefallen und ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Als dann die Frage nach dem Shop Namen da war, habe ich mich relativ schnell und intuitiv für AISSO entschieden. Ich mag das Wort, wie es geschrieben und ausgesprochen wird, wobei man beim Googeln keine klare Bedeutung oder Definition herausfindet.
Was genau ist AISSO?
AISSO ist ein Shop mit integriertem Atelier. Ich stelle hier im Shop meinen Schmuck her und verkaufe nebst meinen eigenen Kreationen weitere lokale Designprodukte. Mir ist wichtig, dass die Produkte, die ich im Shop verkaufe für innovatives und nachhaltiges Design stehen. Die meisten Produkte sind aus der Schweiz. Ich kooperiere mit Freunden und möchte so einen Austausch schaffen.
Was hast du vor AISSO gemacht?
Ich habe an der FHNW in Basel Mode-Design studiert und 2012 mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Schon während meiner Diplomarbeit habe ich damit begonnen, mich mit Schmuck auseinanderzusetzen - dabei ist eine Körperschmuck-Kollektion entstanden. Nach dem Studium stand für mich ziemlich schnell fest, dass ich mich in diese Richtung weiterbilden wollte. Ich besuchte Goldschmiedekurse und präsentierte Ende 2013 meine erste Schmuckkollektion.
Hast du ein Lieblingsrohmaterial?
Ich arbeite gerne mit verschiedenen Materialien. Ich verwende jedoch oft Silber und lasse dieses vergolden, da echtes Gold momentan einfach noch zu kostspielig für mich ist. Ausserdem arbeite ich sehr gerne mit Steinen und Kristallen. Neben der Vielseitigkeit und Einzigartigkeit jedes einzelnen Steines fasziniert mich hinzukommend die Wirkung, welche von den Steinen ausgeht.
Was lief nicht so, wie du dir das vorgestellt hast und wie hast du das Problem gelöst?
Dadurch, dass ich mich spontan dazu entschlossen habe, einen Shop zu eröffnen, bin ich alles eher entspannt angegangen. Da ich neben meinem Shop noch in einem Teilzeit-Job arbeite, konnte ich die ersten Monate auf mich zukommen lassen, ohne ständig Angst zu haben, meine Miete und die übrigen Kosten nicht bezahlen zu können. Es ist schwieriger als man denkt, regelmäßig Kundschaft zu haben. Zu Beginn gab es auch Tage, an denen niemand in meinen Shop kam. Doch dank Durchhaltevermögen, Werbung und Events hat sich mit der Zeit eine kleine Stammkundschaft entwickelt und der Shop läuft von Monat zu Monat besser. Auf jeden Fall muss man immer dran bleiben und darf niemals still stehen. Neue Produkte, Kooperationen und Events sind für die Kunden wichtig und lassen gleichzeitig auch AISSO wachsen.
Wer arbeitet alles im AISSO?
AISSO ist eine Kombination aus Atelier und Shop, die ich beide alleine betreibe. Dies wäre jedoch niemals möglich gewesen, ohne die tolle Unterstützung meiner Freunde, meines Freundes und meiner Familie. Ich bin die meiste Zeit alleine im Shop und habe für Tage, an denen ich nicht da sein kann, Freunde und Familie, die für mich den Laden führen.
Was für Ziele hast du dir für das kommende Jahr gesteckt?
Ein großes Ziel ist die Veröffentlichung meines eigenen Online-Shops. Mir ist es wichtig, meine Produkte auch außerhalb der Schweiz und Basel verkaufen zu können und somit eine weitere Plattform für meine Produkte zu schaffen. Außerdem stehen Kooperationen mit der Künstlerin Gina Folly und dem Mode-Designer Simon Burgunder an. Obwohl ich meinen kleinen Eckladen liebe, bin ich mich immer wieder mal nach einer zentraleren Lage für den Shop am umschauen. Jedoch müsste wirklich vieles stimmen, damit ich meinen Laden hier im wunderschönen Matthäusquartier aufgebe und umziehe.
Und welches ist dein absolutes Lieblingsschmuckstück?
Ehrlich gesagt kann ich mich da nicht für ein einziges entscheiden. Ich habe derart unterschiedliche Produkte und liebe es, mich auf Flohmärkten von Schmuck inspirieren zu lassen. Jedoch würde ich sagen, dass ich eine kleine Ring-Obsession habe - davon besitze ich Unmengen. Ich trage beinahe täglich einen feinen schlichten Silberring, den ich selber gemacht habe - ausserdem einen diamantbesetzten Goldring, ein Familienerbstück und meinen goldigen Trinityring, den ich von meinen Eltern auf den 20. Geburtstag geschenkt bekommen habe.
Welches Produkt vom AISSO Shop würdest du uns wärmstens empfehlen?
Zum einen meine neu designten Seidenarmbänder mit vergoldeten Elementen. Sie sind perfekt für den Sommer und ganz schlicht und dezent. Zum anderen die Bucket Bag meines Lieblings-Taschenlabels Optical Pain. Alle Produkte des Labels, welches Leder aus Italien verarbeitet, werden eigenhändig in Basel produziert. Die Tasche ist ein Klassiker, welcher auch noch in 20 Jahren getragen werden kann. Seit einigen Tagen verkaufe ich Nagellack vom Schweizer Label Dada Vernis. Der Nagellack kommt ohne giftige Inhaltsstoffe aus und die sommerlichen Farben sind wunderbar.
Wenn AISSO ein Song wäre, welcher wäre dies?
Momentan sind das Songs die ich sehr oft im Shop höre und sie deshalb auch damit verbinde.
Autre Ne Veut - Counting
und Blue Hawaii - Try To Be
Wo in Basel gehst du privat gerne aus?
Meiner Meinung nach finden die besten Abende bei Freunden zuhause statt. Wenn ich ausgehe, dann meistens in Bars. Im Sommer gehe ich gerne in die Campari Bar im Kunsthallengarten oder ins Werk 8. Das neu eröffnete Smuk mag ich auch sehr. Kaffee und Tee trinke ich gerne im La Fourchette und die besten Sandwiches gibt es im Avant-Gouz. Wenn ich Abends auswärts essen gehe, dann am liebsten im Restaurant Rhyschänzli an der Lichtstrasse, im Marmaris und im Gatto Nero.
Viele Clubs schliessen bald ihre Tore - Welchen würdest du wieder auferstehen lassen, wenn du einen Wunsch frei hättest?
Ich bin nicht so oft in den Clubs von Basel unterwegs. Wenn ich mir jedoch einen Club zurück wünschen könnte, wäre es der Schlachthof. Ein Club, der leider schon vor ein paar Jahren schließen musste.
Wenn nicht mehr Basel, welcher Ort und wieso?
Berlin. Ich habe dort während meines Studiums ein halbjähriges Praktikum gemacht. Ich liebe die Stadt und viele gute Freunde von mir leben dort. Die Stadt hat unglaublich viel Energie und jeden Tag eröffnen neue Shops, Bars und Restaurant. Ich denke Berlin ist ständig im Wandel. Das Interesse für Mode und Design ist viel grösser als in der Schweiz und wäre bestimmt auch im Bezug auf mein Schaffen sehr interessant. Ich kann mir sehr gut vorstellen, eines Tages nach Berlin zu ziehen. Der Sommer in Berlin ist das Beste!
Wie wär's mal mit...
...einem Besuch bei mir im AISSO Shop?
Wir bedanken uns herzlichst bei Jenny Nyfeler für das sympathische Interview und den tollen Einblick in ihr Schaffen. Und wer nach einem tollen Geschenk für jemand ganz Besonderen sucht oder einfach sich selbst verwöhnen möchte, sollte es nicht missen bei Jenny vorbei zu schauen.
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von Derya Cukadar
am 08.06.2015
Fotos
© Oliver Hochstrasser für Wie wär's mal mit
Wer die Bilder weiterverwenden möchte, muss sich die Rechte bei Wie wär's mal mit einholen.