EddiE haRA: Im Gespräch mit dem Basler Künstler aus Indonesien

Die Basler Kunstszene ist vielfältig, international, offen und persönlich. Genau diese Merkmale kennzeichnen auch den indonesischen Künstler Eddie Hara, wir trafen ihn zum Gespräch und lernten den Menschen – seine Liebe zu Basel, zur Kunst und zur digitalen Welt – besser kennen.


Lieber Eddie, wer bist du?
Ach, ein Niemand. Haha. Nein, ich bin EddiE haRA - ein indonesischer Künstler, der im Kleinbasel lebt. Junge Fans nennen mich auch ‘Uncle Edd’, da ich im November 60 werde. Ich stelle mich im Witz gerne als ‘short fat Eddie’ vor, da genau dies die Leute sehen. Aber ich bin immer noch aktiv, mache Shows, Projekte und Kunstmessen, insbesondere in Asien. Wobei ich gerade in Basel zu den lokalen, sogenannten Undergroundkünstlern gehöre.

Wo kommst du ursprünglich her?
Aus Salatiga, eine kleine, süsse Stadt in Zentraljava. Aus Indonesien. Mein Vater war ein Militäroffizier, meine Mutter Hausfrau - beide sind mittlerweile verstorben. Mein Vater war immer enttäuscht von mir, da ich Künstler werden wollte, aber meine Mutter unterstützte mich stets, ohne dies laut zu sagen. Ich ging einen Kompromiss ein damals, ging an ein Teachers’ Training College in Semarang. Ich war sogar ganz gut in der Schule, aber habe mich 1980 im Geheimen für die Kunsthochschule in Yogyakarta beworben. Mein Vater war wütend und es kam zum Streit, denn für ihn war ein Künstlerdasein verschwendete Zeit. Kurz bevor er verstarb konnten wir uns aussöhnen und er wünschte mir viel Erfolg. Von da an wollte ich es der ganzen Familie beweisen, auch ein Künstler kann erfolgreich sein. Es ist ein Beruf wie jeder andere, wie Zahnarzt oder Anwalt. Was den Künstler unterscheidet, ist seine Art die Welt zu sehen und diese Perspektiven artistisch umsetzen zu können. Etwas Einzigartiges. Ich bin das einzige von fünf Kindern, das im Ausland lebt. Ich verliess Indonesien im Jahr 1989 um an der Academie voor Kunst en Industrie (AKI) in Eschede, Holland, zu studieren. Da blieb ich nur zwei Jahre und zog für Kunstprojekte nach Amsterdam und dann zu einer Freundin nach Los Angeles. In L.A. fand ich kein berufliches Glück, kam aber mit einer Amerikanischen Ehefrau zurück nach Holland, und kurz danach zogen eben diese Freundin, dann Ehefrau, zusammen nach Indonesien.


Wieso hast du dich entschieden in die Schweiz zu ziehen?
Frühling 1996 bekam ich ein Angebot der Christoph Merian Stiftung (CMS) um in Basel für sechs Monate ‘artist in residence’ zu sein. Ich lebte also temporär im St.Alban und zu dieser Zeit traf ich eine alte Freundin, Catherine Maeder, die als Bibliothekarin an der Schule für Gestaltung tätig ist. Wir verliebten uns. Ich ging zurück nach Indonesien und trug viele inspirierende Erfahrungen in mir, hart war nur, dass ich meiner Amerikanischen Frau beichten musste, dass ich sie verlasse. Wir liessen uns scheiden und ich startete neu. Diesmal in Basel, wo ich seit Juli 1997 lebe. Ich verliess der Liebe wegen alles, meine damalige Karriere, meine geliebte Mutter, die vier Geschwister und gute Freunde.

Warum lebt ihr in Basel?
Meine jetzige Ehefrau Catherine hatte hier zwei Festanstellungen, an der Kunsthochschule und am Gymnasium Leonhard, und Familienpflichten. Anders als ich hat sie keine Geschwister, also fiel die Entscheidung leicht nach Basel zu ziehen und hier unsere beiden Söhne grosszuziehen. Natürlich war der Anfang hart, es dauerte ganze sieben Jahre bis ich mich hier zuhause fühlte, Freunde fand und die richtigen Kontakte hatte und mich akzeptiert fühlte. Und es gab schwierige Zeiten. Von 2004 bis 2006 blieb der Erfolg aus, finanziell wurde es knapp. Ich habe aber nie aufgegeben und in der indonesischen Kunstszene erneut Anschluss gesucht. Sie haben mich nicht vergessen! Ab 2007 begann sich das Blatt zu wenden, eine Galerie ermöglichte mir in Jakarta eine Einzelausstellung und brachte mich an die CIGE Kunstmesse in Beijing und die Art Hongkong. Eine andere, indonesische Galerie unterstützte mich darin an der Asia Art Now an der Scope Miami teilzunehmen. Zur selben Zeit wurde mir in der Guillaume Daeppen Galerie in Basel eine Gruppenausstellung in Urban Art angebote und ich trat der Gruppenshow PING-PONG im M54 bei. Die beiden harten Jahre waren aber die Jahre, wo ich intensive Freundschaften knüpfte und in Basel Anschluss fand. Freundschaften aus anderen Kunstbereichen von Architektur über Musik und Mode zu Grafikdesignern. Diese Menschen interessierten sich für mich und meine Kunst ohne Voreingenommenheit und mit einer offenen Art. Als ich diesen jungen Designern aus Basel meine Heimat Yogyakarta zeigte, realisierten sie, welchen Stand ich in der zeitgenössischen Kunstszene in Indonesien habe und erzählten dies in Basel anderen der Szene. Und nun fühle ich total integriert und die Stadt Basel wurde zu meiner zweiten Heimat - ausser der Sprachbarriere, oh mein Deutsch. Haha.


Warst du bereits als Kind an Kunst interessiert?
Ja, ich entwickelte meine Zuneigung zu Kunst ab der Mittelstufe. Unsere Zeichnungslehrerin fragte mich und ein paar Jungs, ob wir nach der Schule Zusatzunterricht im Zeichnen und Malen wollten, besonders mit Ölfarben. Und in der Oberstufe besuchte ich weitere Zeichnungs- und Malkurse. Ein Kollege meines Vaters lebte in Holland und schickte uns Van Gogh-Postkarten. Ich war so beeindruckt und inspiriert, ich habe sie nach gemalt mit Farbstiften. Und er schickte Designhefte aus Holland, eine weitere Inspiration. Und als ich das College verliess in 1977, wurde Kunst ein ernsthafter Bestandteil meines Lebens. Gerade Tusche- und Aquarellzeichnungen. In meiner Jugend lernte ich meine Zeichenskills. Und ich las sehr viel; Briefe von Vincent van Gogh an seinen Bruder Theo, Werke zu Surrealismus oder Popart. Ich liess mich von allem anregen… ich schrieb sogar Gedichte!

Erzähl uns die Geschichte deines Basler Hauses und deines Studios?
Das sind zwei einzelne Geschichten, unser Haus und mein Studio. Unser Haus gehört eigentlich meiner Frau Catherine, da sie den Mietvertrag unterzeichnete als ich vor 20 Jahren zu ihr zog. Wir leben im zweiten Stock und im Dachgeschoss. Die Wohnung liegt neben dem Erasmusplatz und wir lieben es hier. Alles ist einfach zu erreichen, zu Fuss ist man schnell überall – zum Beispiel in der Marina, ein cooler neuer Hangout beim Rheinhafen. Unser Haus ist über hundert Jahre alt und steht sogar unter Denkmalschutz. Es ist nichts spezielles, aber wir haben es uns gemütlich gemacht. Der 30er Bus hält vor der Türe und bringt uns zu den beiden Basler Bahnhöfen. Die Tram 8 hält an der Feldbergstrasse und fährt uns nach Deutschland und zu Stosszeiten verkehrt auch noch die Linie 17. Wir sind sowas von verwöhnt, wenn es um ÖV geht!
Und nun zu meinem Studio, es liegt an der Klingentalstrasse 74 im Hinterhaus und ist eigentlich eine 1-Zimmer-Wohnung mit Küche und Toilette. Die Dusche müsste ich mit zwei Nachbarn teilen, was ich bislang nie tat. Ich liebe das natürliche Licht an diesem Ort, vom Altenheim nebenan reflektiert das Licht von den Glasfronten. Ich fühle mich wohl hier und tue dies seit über 16 Jahren.



Entsprechen dein Haus und deine Wohnung deinem Lifestyle oder deiner Persönlichkeit?
Ja klar. Unser Haus ist total mix’n’match, der Stil von meiner Frau und mir und unsere Dingesammlungen: Antiquitäten – aus Europa und Indonesien – Designsachen, wie Eero Saarinen, Bauhaus und Arne Jacobsen Stühle, Louis Philippe Sofas, diverse Schränke, Spielzeuge, Masken – aus Mexiko, Java oder Bali – tribal Objekte aus Java, Bücher… plus alte chinesische Sachen, die ich Hongkong und Indonesien mitbrachte. Wir bedie sammeln gerne ungewöhnliche und seltene Objekte. In meinem Studio ist’s kaum anders – volldekoriert mit Zeichnungen, Schnickschnack, einigen Fotos und Roboterfigürchen – Sammlerstücke. Das alles inspiriert mich im Studio.

Was sind deine Interessen?
Alles mit Kunst und Kultur. Wir lieben Objekte, egal ob sie alt, traditionell, modern oder sogar designerisch sind. Meine Frau liebt zusätzlich Pflanzen, wie man an unserem Wohnzimmer unschwer erkennen kann. Bilder einiger Freunde, aber auch von mir, hängen an den Wänden im Wohn- und Esszimmer. Also ja, unser Haus entspricht unseren Interessen und unserem Lifestyle. Ach, und wir haben einen kleinen Fernseher, wo wir gerne abends die Nachrichten oder eine Kunstsendung gucken.


Wie unterscheidet sich dein frühere Leben in Indonesien von dem jetzigen in Basel?
Hauptsächlich die sozialen Regeln. In Indonesien quatscht man mit jedem auf der Strasse, an der Bushaltestelle, im Supermarkt, immer und überall. Man kann nicht einsam werden da. In einem Interview, was ich einem Subkulturmagazin gab in 2002 sagte ich, dass ich erst in der First World das Wort ‘Depression’ kennenlernte. Ich hautnah erlebte. In Indonesien kann man nicht depressiv sein, es geht täglich einfach darum zu überleben, man ist beschäftigt. Ein weiterer Unterschied sind die Jahreszeiten. Sie beeinflussen die Menschen total in der Schweiz. Winter ist hart und die Leute lächeln weniger, plus es ist früh dunkel. Ich mag es nicht ohne natürliches Licht zu arbeiten – der dunkle, graue Himmel beeinflusst meine Arbeiten. Des Weiteren schätze ich Zeit mehr, seit ich in der Schweiz lebe. Man muss effizient sein. Und pünktlich. Ich mag diese tägliche Routine in der Schweiz. Ich schätze gar die Jahreszeiten und ihre Wechsel. Die grösste Veränderung sind jedoch meine Kinder!

Erzähl uns von deiner Arbeit. Woran arbeitest du?
Ich bin ein echter artistischer Maler. Ich male meistens, ich zeichne und male auf Wänden. Ich nenne es ‘drawings on walls’. Ich denke, ich werde immer Maler bleiben. Soeben fertige ich ein grosses Werk in meinem Studio für eine Gruppenausstellung in Indonesien. Parallel erstelle ich kleinere Arbeiten für Gruppenshows in Basel, die während der Art Basel stattfinden im Juni – eine im Ahoi-Ahoi, einem Conceptstore, und für das PING-PONG-Projekt im M54.

Arbeitest du ausschliesslich in deinem Studio?
Meistens ja, da es nur zehn Gehminuten von unserem Haus entfernt ist. Ich arbeite unter der Woche von 11 Uhr bis 17 oder 18 Uhr. Teilweise arbeite ich auch in unserem Schlafzimmer – hauptsächlich an kleinen Zeichnungen, wenn ich zu früh aufwache zum Beispiel um 4 Uhr. Ich liebe das. Es ist so friedlich und ruhig dann. Und wenn ich Auftragsarbeiten in Indonesien erledige, dann arbeite ich im Studio eines Freundes oder auf der Hotelterrasse, manchmal sogar im Hotelzimmer!


Erzähl uns von deinen einzelnen Projekten.
Die Kombination von Kunst und Mode führte zu der Kollaboration mit Jacqueline. Sie hatte die Idee, ich akzeptierte ihr Angebot und danach diskutierten wir, wie die Kollaboration aussehen sollte und wie wir meine süssen Monster auswählen sollten um sie auf Textil aufleben zu lassen. Sie werden digital auf Stoffe gedruckt in Indonesien und sorgfältig in Basel angefertigt, also vernäht. Wir entschieden uns dazu Mode zu kreieren aus nem Mix von urbaner und trashiger Strassenkultur. Ich denke an den Erfolg dieser Kollaboration, wenn ich an die Freude der Leute an unseren beiden Fashionshows in Jakarta und Basel denke. Wir verkauften einige Stücke, mehrheitlich in Basel. Ich denke meine Kunst eignet sich gut für Mode, Grafiken oder kommerzielle Produkte. Ich kreiere aber auch grosse Malereien, Wandmalereien, die auf kleinen Zeichnungen basieren. Meine Wandkunst befindet sich im Artotel Jakarta in Indonesien, im OFFCUT Büro im Dreispitz und auf einem grossen Glasfenster der Terrorsamba Bar im Kleinbasel.

Was inspiriert dich?
Ich sage immer, meine Inspirationsquellen sind Kinderzeichnungen, moderne Comics, Graffiti und Strassenkunst, krasse Graphics auf Skateboards und Streetwear, traditionelle und tribal Kunst, meine Lieblingskünstler, Spielzeugroboter, SciFi-Filme, Tattoodesigns, Rock’n’Roll und das Leben der Subkultur. Die tiefen Blaus des Himmel über dem Mittelmeer inspirieren mich auch.


Was wäre dein Traumhaus?
Jetzt wo ich und meine Frau älter werden, denken wir oft darüber nach im Winter nach Indonesien zu ziehen und den Rest des Jahres in Basel zu verbringen. Meine Idee ist es ein simples Haus zu mieten mit grossem Garten in Indonesien, ausserhalb von Yogyakarta. Dieses Haus würden wir in unser Tropentraumhaus umändern, unten Zement und oben Holz und viele grosse Fenster. Wir hassen Klimaanlagen, also müssen die Fenster grösser sein für die Luftzirkulation. Idealerweise liegt das Haus in der Nähe der Reisfelder, aber auch unweit des Stadtzentrums. Und unser Basler Traumhaus soll durchschnittlich sein, aber mit einem Lift versehen sein, denn wir werden dann ein altes Ehepaar sein. Haha.

Themawechsel, was sagen deine Social Media Fotos aus?
Ich verwende Facebook und Instagram viel, aber nicht nur um mit meinem Basler Lifestyle zu prahlen. Wichtiger sind die Plattformen für mich um mit meinen Freunden in Asien in Kontakt zu bleiben. Ich erhalte News von ihnen und bin immer im Bilde, was genau da passiert. Indonesien ist eines der Länder mit den höchsten Facebooknutzerzahlen. Ich verwende Social Media aber auch um meine Kunst zu bewerben. Ich habe bereits einiges verkauft dadurch. Ich poste auch zu Arbeiten, die ich gerade am entwickeln bin, oder von Kunst auf Messen und Shows, sei es jetzt in Asien, Europa oder gar USA. Vereinzelt teile ich auch Bilder von Rockkonzerten. Die sozialen Medien wirken positiv, wenn man diese auch positiv nutzt. Ich selbst bin ein Familienmensch, also verbreite ich auch Bilder mit Catherine, Mimmo oder Nestor – unseren Söhnen – drauf. Ich gebe viel Preis auf Facebook, es zeigt meine offene Art. Ich teile neue Bekanntschaften, interessante Menschen oder Galerien, die ich unterwegs traf. Ich versuche aber möglichst wenig Selfies zu veröffentlichen. Mein Social Media Account widerspiegelt mein reales Leben, zeigt meine Familie und Freunde, oder auch mal mein lokales Lieblingsbier, egal wo ich mich rumtreibe.


Was ermüdet oder nervt dich beim Bilderupload auf soziale Medien?
Ich verwende Instagram langsam öfter als Facebook, denn ich habe das Gefühl die Bildqualität ist besser. Ich hasse explizit gewalttätige oder pornografische Bilder, egal auf welcher Plattform. Ich warne auch meine Freunde in Indonesien davor keine Bilder von ihren kleinen Kindern in der Badewanne oder am Strand zu posten, wegen der lauernden Paedophiliegefahr. Ich lösche auch mal virtuelle Freunde, wenn sie sich sexistisch oder voller Hass gegenüber anderen äussern. Diejenigen, die intolerant sind gegenüber Frauen oder LGBT Rechten oder gar rassistisch, werden ohne zu zögern von meinem Account verbannt.

Wie wär’s mal mit…?
…deinem Lieblingskünstler? Deiner Lieblingsband? Deiner Musikwahl?



Wir danken Eddie Hara für die persönlichen Einblicke in sein Leben als Kunstschaffender und Familienmensch, dass er seine Lebensgeschichte so offen mit uns teilte, zeigt seine Einzigartigkeit auf. Guckt also mal bei der Terrorsamba Bar genauer hin und besucht lokale Galerien, da entdeckt ihr vielleicht Eddie Hara oder ähnliche Künstler.


_


Basel is known for its art scene, internationally even. And on the streets of Basel you can meet a creative, artistic man from Indonesia that enjoys sharing his world through art and stories. We sat down for an interview with Eddie Hara and talked about love, life and Instagram.


Dear Eddie, Who are you?
I am just no one! Haha. Well, I am EddiE haRA - an Indonesian artist currently living in Kleinbasel. Many young fans call me Uncle Edd, as I’m turning 60 in November this year. I introduce myself jokingly as "short fat Eddie" as that’s what people see. I’m still active though, doing shows, project, art fairs – especially in Asia. But in Basel I’m considered as one of the local "underground" artists.

Where are you originally from?
I was born in Salatiga – a small cute town in Central Java. My late father was a military officer, my late mom a housewife. My father always disapproved of my wish to become an artist, but my mom supported me without mentioning it aloud. I compromised, followed her advice and joined the English department at a Teachers’ Training College in Semarang. Although I was quite good at college, but deep within I always wanted to be an artist. As time passed, I secretly applied to the Indonesian Institute of the Arts in 1980. In Yogyakarta. My father was upset and we had a big fight. He thought being an artist was a waste of time. But luckily, a week before he passed away, we did kind of reconcile and he wished me all the best. That’s when I really wanted to prove to everyone that being an artist is just as normal as being a lawyer, dentist or politician. Nothing special. Except artists see things from a different viewpoint and they create things other people can’t even imagine. I am one of five kids and the only one that lives abroad. I left Indonesia for Europe in 1989, when I enrolled at the Academie voor Kunst en Industrie (AKI) in Enschede, the Netherlands. Two years later, I dropped out to pursue an art project and visited a friend in Los Angeles for a summer. In autumn, I married said friend and tried to build a career as an artist in L.A. I failed, moved back to Amsterdam and in then back to Indonesia with my American wife.


Why did you decide to move to Switzerland?
In spring of ’96, I was chosen to join an artist in residency program by the Christoph Merian Stiftung (CMS). So I stayed at the CMS atelier building in St. Alban. During that time I bumped into an old friend, Catherine Maeder - a librarian at Schule für Gestaltung in Basel – and we fell in love. Yet I had to go back to Indonesia, full with new inspirations from my stay in Basel, and launched my career in Indonesia after a duo show in Jakarta. This euphoric time was saddened by having to tell my wife, that I’m leaving for Switzerland. The divorce process was quickly over but it wasn`t easy for us, especially for her. But my gut feeling said I had to start a new life, even if I had to go through a difficult situation and start from scratch. I officially moved to Basel in July of ’97. I left my career, my beloved mother, four siblings and great friends behind.

But why Basel?
My wife Catherine had two steady jobs as librarian at SfG and at Gymnasium Leonhard and she had family obligations. Unlike me, she’s an only child. So we decided to live in Basel and raise our two boys here. Of course, It was hard at the beginning. Indeed it took me seven yours to make new friends, get the right contacts and be accepted in the Basel art scene. Then there were those two rough years, when my career stood still in Basel. But I never stopped trying, trying to get back in touch with the Indonesian art scene. And they remembered me. 2007 was the turning point in my career: a solo show in Jakarta was successful enough that the gallery took me to the CIGE art fair in Beijing and Art Hong Kong, yet another gallery then to Asian Art Now at Scope Miami. And at the same time, I joined an important group show at Guillaume Daeppen gallery for urban art in Basel and another group show called PING-PONG at M54. Oddly enough, during those tough two years, I made a bunch of new friends especially from the other arts, from music, fashion, graphic design, interior design and even a few architects. There was this warm, welcoming atmosphere and they never reduced you to where you’re form or what art you make. They took me for the serious art guy that I am. Those young Basel designers, who then travelled to Indonesia and visited my hometown Yogyakarta, told stories about my position in the Indonesian contemporary art scene to others in Basel. And now I feel fully accepted and it`s slowly becoming my second home – except for my messy German! Haha.

Were you into art as a kid?
Yes, I started being into art in junior high. Our arts teacher asked a few guys and me to join an extracurricular class to learn how to paint, especially with oil colors. In high school I took further painting classes. My father’s colleague, who lived in Holland, often sent us nice Van Gogh postcards. They really impressed me and I started to copy them with color pencils. And Dutch interior magazines, he sent them and they inspired me. That was in 1972 until 1976. And when I stopped my academic studies in 1977, I got even more serious about painting, particularly drawings with watercolors and India ink. That youthful time is where I learnt most of my painting skills. Plus, I I read a lot; about Vincent van Gogh’s letters to his brother Theo, about surrealism, pop art… and I wrote poems too!


What is the story of your house and studio in Basel?
Those are two separate stories: our house and my studio. Our house actually belongs to my wife Catherine. I mean, her name’s on the lease as I just moved in when I decided to move here 20 years ago. We live on the second floor and the Attica level as well. It’s right next to Erasmusplatz and we love the location. Easy access to anywhere in town, for example a 12 minute walk to the Marina – a cool new hang out place near the Rhine harbor. The building is over a hundred years old and under the city protection. It’s nothing fancy but we made our home as cozy as possible. The 30 bus stops at Erasmusplatz and takes you directly to the main railway stations. Then there’s the tram stop for the 8 taking you to Weil am Rhein, Germany and the additional 17, the extra lines during rush hour. We are spoilt by this public transport system. Now my studio, it’s not that big and actually a one room apartment. Located at Klingentalstrasse 74 (Hinterhaus), with a small kitchen and a toilet. I never use the common shower shared with two neighbors. What I like about the studio is the natural light reflection off all those glass windows of the nursing home out front. I feel comfortable here, and have for the past 16 years.

Are your house and studio reflecting your lifestyle or personality?
I must say YES! Our house is fully decorated with kind of a mix’n’match style of my wife’s and my collection of things: some antiques – European and Indonesian – or design stuff like Eero Saarinen, Bauhaus and Arne Jacobsen chairs, Louis Philippe sofas, cupboard, toys, Mexican, Javanese, Balinese masks, some tribal objects from Java, books… plus a few old Chinese objects I brought from Hong Kong and Indonesia. Both me and my wife love to collect unusual and rare objects. My studio as well, it’s fully decorated with drawings, small objects, some photos and a bunch of robotic figurines, collectables. They’re one of my inspirations at the studio.


What are your interests?
Mainly art and cultural things! We love objects - whether they’re old, traditional, even modern, and rather designer. My wife loves plants as you can tell by our living room. Some of my and a few friends’ works are hanging on our living and dining room walls. So yes, our house reflects our interests. Well, there’s a small TV too! We love to watch the evening news and cultural reports.

What is the big difference between your previous life in Indonesia and Basel?
I’d say the social code. In Indonesia you can have a conversation with everyone you meet on the street, at the bus stop, at the supermarket, anywhere and at anytime. It’s impossible to be lonely there. In an interview I did for a subculture magazine in I think 2002, I said that in the first world I learned about "depression" and I caught it too here in Switzerland. In Indonesia, we don’t have time to be depressed as we are too busy to survive: our main issue is always how to get money and feed the whole family. And then there are the four seasons that have a huge impact on people’s everyday life here in Switzerland. Winter is mostly hard. People are less smiling, and it gets dark early. I hate working without natural light; the dark grey sky influences the way I work. And I appreciate time more since moving to Switzerland. You got to be more efficient and you must be "on time". In Indonesia life is generally slower. But I enjoy my daily activities in Switzerland. I can appreciate the beauty of every season and their changes. And my two children, they are a big change in my life.

How is your work? Tell us about your projects and what have you been working on lately.
I can say I’m a real artistic painter. I mostly paint, draw and paint on walls – I call it drawings on walls. And I think I will stay a painter. At the moment I’m finishing a large painting at my studio to join a group show in Indonesia in May. But at the same time I will also prepare some smaller works for two group shows in Basel during the Basel art week in June, one for the Ahoi-Ahoi concept store and the PING-PONG show project of Basel-Miami-LA artists taking place at M54.


Is there any other place you work at except your studio?
I usually work at my studio, a ten minute walk from my house. And I work Monday through Friday, from 11am till 5 or 6pm. I sometimes work from my bedroom - mostly doing small drawings at my writing desk when I wake up too early like at 4am. I love it. So peaceful and quiet. If I do commission work in Indonesia, I usually work at my friend’s studio, on the hotel terrace or even from my hotel room!

Please introduce your individual project specifically.
My collaboration with Jacqueline is mainly based on an idea of combining fashion and art. It was Jacqueline’s idea and I accepted her offer. But then we discussed how the collaboration should be, especially how we choose some of my "sweet monster" figures to fit on textile print design to be digitally printed in Indonesia and carefully crafted – sewn! – in Basel. And we decided to create fashion that has an urban and trash street culture touch. I think it was a successful collaboration seeing how people enjoyed our two fashion shows in Basel and Jakarta. We could sell quite a few pieces especially, in Basel. I guess my artworks could fit in easily with fashion, graphics and other commercial products. As I mentioned earlier I also do murals or drawings on walls based on my small paper drawings. My mural art is displayed at the Artotel Jakarta Indonesia, the OFFCUT office at Dreispitz and on the large glass windows of the Terrorsamba Bar in Kleinbasel.


Where do you find your inspiration?
I always tell people my inspiration comes from child’s drawings, modern comics, graffiti and street art, bold graphics printed on skateboard or street wear, folk and tribal art, some favorite artists of mine, robotic toys, sci-fi movies, tattoo designs, the rock’n’roll world and subculture life. Mediterranean blue skies also inspire me a lot.

What kind of house do you want to have in future?
As I get older, my wife and I often think of staying in Indonesia during the winter and living in Basel the rest of the year. My idea is renting a simple house with a big garden in Indonesia – outside of Yogyakarta - and change this simple house into our dream house. Our ideal home in the tropics would be half concrete and half wood, with many big windows. We hate AC so we just need to make bigger windows to get the better air circulation. The ideal location is somewhere near the rice fields but not too far from the city center. And our home in Basel should be just average but must have an elevator as we will be an old couple. Haha.


On another note, what are your social media photos reflecting?
I use Facebook and Instagram a lot, not only for showing off what my lifestyle is all about here in Basel. More importantly, I can keep in contact with all my friends in Asia. I can have actual news from them and I’m fully informed about what is going on there. Indonesia is among the biggest FB users in the world besides India. I also use social media to promote my artwork and share my artistic activities. I could already sell my work via FB and Insta. I also post my works in progress, my paintings shown at many art fairs in Asia, Europe and few times in USA. And sometimes there are some pics of rock concerts too. It shows that social media works positively when you use it in a positive way. I’m a family man so sometimes I also post pics of my wife Catherine and our two boys Mimmo and Nestor. I expose a lot on social media, post many pics of my friends, my gallerists, my buyers, and interesting people I know or meet as I’m a very open and social person in real life too. I try hard not to show off with selfies. But my social media account reflects my life in general, my art, my family and my society or circle. Or my favorite local beers wherever I go!

What makes you tired or annoyed when uploading images on social media?
I slowly use Insta more than FB. I think Insta images are of higher quality in many ways. I hate explicit violent and pornographic photos on any platform. I often warn my friends in Indonesia not to show photos of their little children naked in bathtubs or on beaches on there because of potential pedophilia. I’ve unfriended people, who were rather racist and do not respect women or LGBT rights. I don’t tolerate racism, hatred or violence.

Complete this sentence: How about…
...your favorite artists? Bands? Your music choice?



These personal insights into an artist’s life, soul and social media habits are a treat and we thank Eddie Hara for being such an open and genuine person. Why don’t you check out the Terrorsamba Bar’s windows next time you're in Kleinbasel or support your local artists at a gallery show?


_
von Ahjin Kim
am 22.5.2017

Deutsche Übersetzung und
Einleitungs- und Schlusstext von Simone Kuster

Fotos
Ahjin Kim für Wie wär's mal mit
Über uns ︎

Menschen
Alltag
Kultur
Schweiz

Impressum

Wie wär’s mal mit
c/o Ana Brankovic
Giessliweg 81
4057 Basel
Schweiz
wiewaersmalmit@gmail.com

Unterstützen ︎

Vereinskonto
CH50 0029 2292 1353 60M1 L