Landestelle: Basler Klybeckquai

Wir sind für ein dynamisches Basel. Wir sind für neue Schlupflöcher, für Geborgenheit, für vollgesprayte Baracken, für Kaputtes, für Wiedergewonnenes, für das Wir und für die Liebe zum Detail. Ein Ort, welcher diesen Sommer bestimmt viele unserer Wünsche zu erfüllen vermag, ist die sympathische Landestelle am Basler Klybeckquai. Simone Fuchs und Klaus Bernhard nahmen sich Zeit, uns die wunderbare Lokalität im Freien näher zu bringen.



Liebe Simone, Lieber Klaus, wer oder was steckt hinter der Landestelle?
Christian Lorenz, Klaus Bernhard, Simone Fuchs. Wir betreiben als Zwischennutzung ein Freiluftrestaurant direkt am Rhein am Klybeckquai. Zu Beginn war es eine Kooperation mit dem Künstler Tadashi Kawamata und dem Architekten Christophe Scheidegger sowie der Art Basel. Wir haben alles selber aufgebaut und gezimmert und dürfen stolze 5 Jahre hier bleiben. Wir haben mit unseren Nachbarn vom Wagenplatz zwar nicht direkt zu tun, pflegen aber eine sich gegenseitig unterstützende Kultur. Ausser Frau Vogel wissen das eigentlich auch alle - mittlerweile weiss das sogar unser Stadtpräsident.


Wie kam es zur Gründung und Namensfindung?
Die Idee kam mit der Ausschreibung Zwischennutzung Klybeckquai, der Name kam in einer nächtlichen Runde zustande. Wichtig war uns ein deutscher Name. Es ging darum, welches Projekt welchen Platz erhalten soll - wir wollten die Terrasse bei der Schiffsanlegestelle - die Landestelle eben.



Was könnt ihr uns zu der Ausstattung der Landestelle erzählen?
Bretterbuden, Baracken, Favela - Braucht es da mehr Worte? Viel wiederverwendetes Holz, tonnenweise Schrauben, unzählige „Sprissen“ - und alles handgemacht.


Wie klingt die Landestelle?



Wenn die Landestelle eine Urlaubsdestination wäre, wie würde dieser Urlaubsort ausschauen?
Irgendwo am Wasser, vielleicht am Meer? Aufgrund unserer rustikalen, selbstgezimmerten Baracken eher nicht in Europa. Oder vielleicht doch in Berlin? Wir waren zwar noch nie in Brasilien - aber sehen die Favelas dort vielleicht so aus? Jedoch beherbergen wir hier in Basel alle, welche eine Auszeit brauchen und mal in Ruhe durchatmen und den Sonnenuntergang beobachten möchten.


Welche Zukunftsvisionen habt ihr?
Wir vermögen es offenbar unsere Gäste zu überraschen. Durch das rustikale Äussere überrascht das köstliche Innere umso mehr. Dies wollen wir als unsere Qualität aufrecht erhalten. Und wir wollen mit den gegebenen Umständen mitwachsen.

Welchen beruflichen Hintergrund haben die einzelnen Teammitglieder?
Wir sind ein Team aus einem Koch, einer Grafikdesignerin und einem Prozessgestalter. Es gibt noch einige Projekte nebenher - die Ideen und Engagements gehen uns nicht so schnell aus. Zum Glück, denn nur von der Landestelle leben können wir nicht.


Beschreibt die Landestelle Besucher.
Wir haben die unterschiedlichsten Besucher. Vorstellen kann man sie sich als Hunderassen: Vom schnittigen Windhund, alten Bulldoggen, über zerzauste Strassenköter bis hin zum frisch frisierten Pudel häkelt bei uns allerlei vorbei.


Was ist eure absolute Spezialität?
Natürlich die Landestelle Platte - das ist ein Mehrgang Menü konzertiert auf einer Platte mit den unterschiedlichsten Geschmackssensationen. Zur fortgeschrittenen Stunde empfehlen wir einen Averna-Sour von Mike.


Was ist Freiheit?
In einer Sommernacht draussen zu tanzen.


Was würde Basel noch mehr aufwerten?
Aufwerten klingt nach geschlecktem Hochglanz und ist verheiratet mit Gentrifizierung - das schmeckt uns nicht. Wieso nicht abwerten? Mehr handgefertigtes, selbst gezimmertes, mehr rustikal Charme, mehr Mut und Möglichkeiten zur Eigeninitiative und zu Wagnissen, mehr Undefiniertheit, Grosszügigkeit, mehr Leben und leben lassen, das braucht Basel.


Eine Landestelle Lebensweisheit an unsere Leser?
Morgen Regnets! (Und dann scheint doch die Sonne)

Wie wär's mal mit...
...einem Tag ohne Computer und Smartphone.



Wir danken Simone und Klaus für die sympathischen Antworten und freuen uns umso mehr auf einen wunderschönen Sommer am Basler Hafen.


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von Ana Brankovic und Derya Cukadar
am 04.05.2015

Fotos
© Oliver Hochstrasser für Wie wär's mal mit

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