1.1 Space for Zeitgeist: Deborah Holman und Roberto Ronzani im Gespräch

Von wegen die Jugend von heutzutage. Dass man im jungen Alter auch aktiv etwas zur Kultur beitragen kann, beweisen Deborah Holman und Roberto Ronzani mit ihrem Projekt 1.1 Space for Zeitgeist. Und dass die Medien einen dabei nicht verblöden lassen ebenso: Die beiden nutzen nämlich diverse soziale Medien, um ihren realen Ausstellungsraum und dessen Inhalte Menschen ortsunabhängig zugänglich zu machen. Passend zum digitalen Hype ist auch ihr Konzept, denn: Zeitgeist ist die Denk- und Fühlweise eines Zeitalters. Was die beiden uns zu erzählen haben, wo sie überall zu finden sind und was Rihanna und Sita Abellan damit zu tun haben, erfahrt ihr im Folgenden.


Liebe Deborah, lieber Roberto wer oder was ist 1.1 Space for Zeitgeist?
Deborah: Das 1.1 ist ein Raum für Zeitgeist, in dem monatlich Ausstellungen von jungen Künstlern stattfinden. Dieser wird von mir, Deborah Holman gemeinsam mit Roberto Ronzani geführt. Wir sind selber auch Künstler und sehen uns deshalb nicht als Kuratoren an.
Roberto: Dito. Zurzeit befinden wir uns im Kulturhaus R105 an der Reinacherstrasse 105 in Basel.


Seit wann existiert das Ganze?
Deborah: Die Idee entstand etwa im Mai 2015. Bis dann aber die erste Ausstellung stattfand wurde es Oktober 2015.
Roberto: Ich glaube Deborah hatte die Idee schon längere Zeit im Hinterkopf. Mit meiner Anfrage auszustellen ergab sich eine passende Möglichkeit, das Ganze umzusetzen.



Weshalb ist so ein Ort in Basel gut aufgehoben?
Deborah: Dass der Raum in Basel ist, spielt eigentlich gar nicht so eine grosse Rolle, insofern, dass wir oft über das Internet Ausstellende scouten und viel Content vor allem auf unseren Instagram Account stellen, sodass auch Leute, die nicht vor Ort sind daran teilhaben können. Natürlich sind wir aber dennoch sehr gerne in Basel. Ich kann mir diesen Raum, so wie er jetzt ist, in keiner anderen Stadt vorstellen, da es hier eine lange Geschichte an Off-Spaces gibt und ich selbst aus der Region komme.
Roberto: Ich glaube, dass Basel so eine Plattform nötig hat, es tut der Stadt gut. Wir kennen viele Leute, die allein oder in kleinen Kreisen ihre Projekte realisieren und nur mit wenigen Leuten teilen. Unsere Idee ist es, diese Leute zusammenzubringen, sodass Neues entstehen kann.



Wo in Basel treibt ihr euch gerne rum?
Deborah: Das Kleinbasel gefällt mir sehr, da es so vielfältig ist. Aber auch das Dreispitz-Areal ganz in unserer Nähe mit dem Oslo 10, dem H3K und dem Offcut, und die Kaschemme in der Breite sind tolle Orte.
Roberto: Ja, diese gefallen mir auch. Ich bin zusätzlich ein Fan vom Ausstellungsraum Klingental und natürlich der Kunsthalle Basel. Es interessieren mich aber auch Orte, an denen sich Leute noch kurz nach der Schule oder der Arbeit treffen.


Ihr seid online sehr präsent. Was gibt's da nebst eurem Instagram Account sonst noch?
Deborah: Mittlerweile haben wir unseren Tumblr Blog gelauncht und unseren Soundcloud Account mit einem Weihnachtsmix von Boeystraat eingeweiht.

Roberto: Auf’s neue Jahr 2016 kommt dann die Webseite dazu.



Wie kam es zur Namensgebung 1.1 Space for Zeitgeist?
Deborah: Ganz einfach: Laut Grundrissplan des Gebäudes befinden wir uns im Raum 1.1.

Wer hat bisher alles so bei euch ausgestellt?
Deborah: Bisher hat Roberto Ronzani als Erster im Oktober/November 2015 ausgestellt. Weiter geht’s dann im Januar 2016.

Zur vergangenen Ausstellung “Confused by being confused” von Roberto Ronzani – wie kam es dazu und was war das Konzept dahinter?
Deborah: Roberto kam im Mai 2015 auf mich zu und hat mich gefragt, ob er im 1.1 ausstellen dürfe. Damals habe ich den Raum noch als Atelier genutzt. Ich fand es eine tolle Idee und seine Arbeiten sowie das Konzept für CBBC gefielen mir sehr gut. So hat sich dann auch gleich die Idee zur gemeinsamen Gründung des 1.1 entwickelt.
Roberto: Ich schuf im Ausstellungsraum mit Gemälden, Zeichnungen und Objekten eine adoleszente Stimmung, es sollte sich so anfühlen, als würde man das Zimmer eines Teenagers betreten. Alles war sehr dicht angeordnet und sah spontan platziert aus. Teenage Angst und pubertäre Verwirrungen sind Themen, mit denen ich mich auseinandersetze.



Wie wählt ihr die ausstellenden Künstler aus?
Deborah: Wir haben keinen fixen Kriterienkatalog. Bis jetzt haben wir uns vor allem auf Instagram umgeschaut und Freunde und Bekannte angesprochen, von denen wir behaupten, dass sie dem Zeitgeist unserer Generation, die mit Internet und grösstenteils mit sozialen Medien aufgewachsen ist, entsprechen. Es ist uns wichtig, dass es Abwechslung gibt und nicht nur ein Medium vertreten wird.



Wer stellt als Nächstes aus?
Deborah: Ende Januar wird Manuela Soto bei uns sein und an der Vernissage der Museumsnacht am 22. Januar und am 23. Januar 2015 tätowieren. Ihre Zeichnungen, Flashes und Drucke werden während 22.1. - 30.1.2015 ausgestellt und von ihr bedruckte Kleidungsstücke und Zines zu kaufen sein.


Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Deborah: Wir kennen ihre Arbeit von Instagram und haben sie angeschrieben. Sie war von Anfang an dabei.

Weshalb sollte euch unsere Leserschaft unbedingt besuchen kommen?
Deborah: Kommt einfach vorbei und findet es am Besten selber raus.


Wenn 1.1 Space for Zeitgeist essbar wäre, was wäre es?
Deborah: Ein Buffet mit allen möglichen Gerichten und Küchen – alles selbst gekocht.
Roberto: Es wäre ein frischer Fruchtsalat mit Schärfe.


Wie wär’s mal mit...
Deborah: …sich an der Museumsnacht #shlagtatts tätowieren lassen!
Roberto: …Pizza.




Wir danken Deborah und Roberto für die Zusammenarbeit und freuen uns auf weitere Ausstellungen im Namen des Zeitgeistes. Rihanna's Gangsterfreundin und Selfiequeen Sita Abellan, welche im Musikvideo zu Bitch Better Have My Money mitwirkt, hat ein Soto Manga Tattoo – besuch auch du Deborah, Roberto und Manuela Soto im Januar 2016 und lass dir dein eigenes stechen.





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von Ana Brankovic
am 28.12.2015


Fotos
© 1.1 Space for Zeitgeist und Instagram

Wer die Bilder weiterverwenden möchte, muss sich die Rechte bei 1.1 Space for Zeitgeist einholen.
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