«Ballonsalon Peng!»: Im Gespräch mit Gründerin Marianne Tobler

Direkt an der 30er Bushaltestelle Schanzenstrasse haben Marianne Tobler und Dina Schüpbach ihren «Ballonsalon Peng!» eröffnet. Was sie dazu motiviert hat, was Ballons mit Theater und Museen zu tun haben und weshalb Helium-Ballons nicht nur Kinder ansprechen, erzählt uns Marianne Tobler aka Mary im Gespräch.


Liebe Mary, wer bist du und was treibt dich im Leben an?
Ich kann sagen, woher ich komme, was ich mache und dass mich, was ich tue und erlebe, prägt. Seit 16 Jahren lebe ich in Basel, aufgewachsen bin ich in Hundwil im Appenzell Ausserhoden. Das ist übrigens das Dorf, in welchem im April 1989 dann endlich noch das Frauenstimmrecht an der Landsgemeinde angenommen wurde. In Hundwil gab es jedes Jahr eine Viehschau mit einem kleinen Jahrmarkt, an dem ich zum ersten Mal einen mit Helium gefüllten Ballon bekam. So begann die Leidenschaft für Ballons. Ich liebe es, schöne Momente zu kreieren, welche Menschen verbinden. Meine Kreativität und meine Phantasie treiben mich an.


Wann und weshalb hast du «Ballonsalon Peng!» gegründet?
Gemeinsam mit einer Freundin habe ich im April 2021 den «Ballonsalon Peng!» eröffnet. Schon immer habe ich Ballons gesammelt und auch eine Flasche Helium stand bei mir zuhause. Ich mag an Ballons, dass sie klein und kompakt sind, aber mit dem Aufblasen eine bezaubernde Wirkung entfalten.



Die ganze Idee für den Laden entstand, nachdem ich eine Installation für ein Theaterfestival der Cie. Buffpapier gemacht hatte. Dies Installation ist fünf Tage geflogen und ich konnte in dieser Zeit beobachten, welche Wirkung sie auf die Menschen ausübte. Das hat mich fasziniert und angetrieben. Etwas später habe ich erfahren, dass eine Ladenhälfte bei «Arno Wolf» an der der Schanzenstrasse 4 in Basel frei wird. Ich habe mal nachgefragt, was mit dem Lokal passiert und so führte das eine zum andern. Dann ging alles recht schnell. Erstmals hatten wir vor, den Laden drei Monate zu führen, um zu sehen, was passiert. Der Laden fand grossen Anklang, was mich dazu bewegt hatte, nach den drei Monaten alleine weiter zu machen. Danke Dina, ohne dich hätte ich das nicht gestartet.




«Ballonsalon Peng!» – weshalb der Name?
Der Name «Ballonsalon Peng!» entstand aus der Idee, dass es nicht nur ein Laden sein soll, sondern auch eine Einladung, sich Zeit zu nehmen, nicht ein fertiges Produkt zu kaufen, sondern ein Teil des Gestaltungsprozesses zu sein. Indem man die Möglichkeit bekommt, aus verschieden Materialien, Farben, Grössen und Accessoires etwas Einmaliges und persönliches zusammenzustellen. Es ist mir wichtig, den Ballon aus dem «Gummpischloss» Kindergeburtstags-Vibe zu holen. Denn ein Ballon ist für mich etwas sehr Poetisches. Und ja, manchmal knallts «peng! peng!»



Was sind bisher deine persönlichen Lieblingsprojekte, bei denen du Balloninstallationen gemacht hast und weshalb?
Ehrlich gesagt ist jedes Projekt ein Projekt, über das ich mich auch im Nachhinein noch freue. Jedes Mal ist etwas anders und manchmal ist ein Auftrag auch ein Experiment. Zum Beispiel ein Bühnenbild für eine Theaterproduktion im Appenzellerland mit leuchtenden Riesenballons, welche 3 Wochen fliegen mussten. Im September 2021 durfte ich für das Theaterplatz Fest eine Installation über dem Theaterplatz verwirklichen. Meine Idee war ein schwebendes Dach, welches über den Köpfen der Besucher*innen fliegt, den Raum gegen oben definiert und dem Fest ein Zentrum gibt. Das hat wunderbar geklappt und als der Chor vom Theater Basel darunter gesungen hatte, kam für mich Gänsehautstimmung auf.


Für mich war es traumhaft, das zu realisieren und die erfreuten Gesichter zu sehen und etwas Zauber an das Fest zu bringen. Für «Das 25 Jahre Jubiläum» des Museum Tinguely habe ich eine Installation mit transparenten Bubbles im Museum und die ganze Ballondekoration in und um den Solitude Park gemacht. Das schöne daran war die Zusammenarbeit mit dem Team des Museums und die Riesenballons mit einem Durchmesser von bis zu 1,80 m. Diese haben wir vor Ort direkt beschriftet und zur Wegleitung genutzt.



Was ist dein Lebensmotto?
Auch Mut macht schön, nicht nur der Haarföhn.

Wo in Basel treibst du dich am liebsten rum und weshalb?
Im «Ballonsalon Peng!», da gibt’s Helium. Ich mag die Dreirosenbrücke wegen der Weitsicht, bin gerne auf den Rollschuhen unterwegs. Das «Lido» hat mir diesen Sommer schöne Momente geschenkt. Und ich bewege mich gerne zwischen dem Blackcross Bowl und der «Marina Bar». Gerne hätte ich mal wieder eine gute Hiphop-Party.


Wenn es etwas vom Himmel regnen könnte, ausser Regen, was wäre das?
Equilibrum Nr. 2.

Wenn du der ganzen Welt einen Ballon schenken könntest, wie sähe dieser aus, was würde er können?
Knallrot, rund und er wäre gefüllt mit Empathie und Mut.

Wie wär’s mal mit...
...einem Ballon?


Vielen Dank an Mary für die tollen Einblicke in ihr Tun und Machen.



_
von Ana Brankovic
am 08.11.2021

Fotos
© Ana Brankovic für Wie wär's mal mit

Korrektorat
Leonie Häsler, Judith Nyfeler


Wer die Bilder weiterverwenden möchte, muss sich die Rechte bei Wie wär’s mal mit einholen.








Über uns ︎

Menschen
Alltag
Kultur
Schweiz

Impressum

Wie wär’s mal mit
c/o Ana Brankovic
Giessliweg 81
4057 Basel
Schweiz
wiewaersmalmit@gmail.com

Unterstützen ︎

Vereinskonto
CH50 0029 2292 1353 60M1 L