«Banan» Basel: Im Gespräch mit Anis Hübscher, Stéphanie Laurent, Denis Ivanović und Anna Parisi

Hast du genug vom immer gleichen Haarschnitt und möchtest dich von kreativen und motivierten Menschen inspirieren lassen? Wo der Coiffeursalon schöner als dein zu Hause ist und der Zeitgeist in Frisur und Nageldesign fliesst, da ist das Team von «Banan» und Anna von «Parisinailedit». Im Interview erfährst du, wie sie ihr Geschäft in Zeiten der Pandemie eröffnet haben, welche Musik bei ihnen morgens in Dauerschleife läuft und wo man die vier in Basel sonst noch so antrifft.


Liebe Anis, Stéphanie, Denis und Anna, wer seid ihr und was macht ihr?
Anis: Wir sind «Banan». Denis, Stéphanie und ich, Anis, sind eine eigenständige Firma und Anna ist bei uns mit ihrem Nagelstudio eingemietet. Wir haben unsere Firma im Mai 2020 gegründet.

Stéphanie: Im Oktober haben wir erstmal ein Pop Up eröffnet, weil wir an der Wallstrasse noch nicht fertig waren mit dem Umbau. Anfang 2021 sind wir dann fix hier eingezogen und im März ist Anna dazugekommen.

Anna: Die Zusammenarbeit haben wir zwar schon im Sommer davor abgesprochen, doch da war ich noch nicht so weit. Ich habe erst noch eine Ausbildung gemacht, bevor ich hier mein Studio eröffnet habe.


Woher kennt ihr euch und wie habt ihr zusammengefunden?
Anis: Denis und ich haben zuvor fast acht Jahre lang gemeinsam in der «Hauptsache» gearbeitet. Danach bin ich zu «Laurent Laurent», wo ich Stéphanie kennengelernt habe. Denis und ich wollten unbedingt wieder zusammenarbeiten und Stéphanie wollte auch etwas Neues anfangen und so kam die Idee auf, gemeinsam etwas Neues zu starten.

Anna: Und ich kenne Denis aus Zeiten, als ich noch im «Hinterhof» gearbeitet habe. Anis kenne ich ebenfalls durch das Ausgehen und Stéphanie habe ich dann hier im «Banan» kennengelernt.


Anis: Wir haben uns ziemlich zu Beginn der Covid-19 Pandemie entschlossen das «Banan» zu gründen.

Stéphanie: Es gab dann erstmal einen Lockdown, aber danach war der Ansturm so gross, dass für uns klar war, dass wir unsere Idee durchziehen können.

Denis: Wir hatten da eigentlich Glück, weil die Coiffeurgeschäfte fast immer geöffnet blieben und die Nachfrage nach dem Lockdown so gross war.


Wo seid ihr in Basel gerne unterwegs?
Stéphanie: Ich gehe am liebsten ins «Flore» oder ins «Avant-Gouz».

Anis: Am liebsten bin ich immer noch im St. Johann unterwegs, weil ich da lange gewohnt habe und viele meiner Freund*innen noch da wohnen. Und sonst gehe ich auch gerne ab und zu ins «Wurm» in der «Flatterschaft».

Anna: Bei mir gibt es eigentlich nur zwei Zustände, entweder voll Party-Modus oder einfach lame und gemütlich. Deshalb bin ich ganz gerne in meinem Bett. Aber sonst bin ich gerne unterwegs, z.B. im «Elysia» oder im «Rouine».

Denis: Ich gehe auch ganz gerne ins «Flore». Und sonst am liebsten auf den Markt oder in ein gutes Bio-Lädeli. Der schönste Markt ist der in St. Louis oder beim Wettsteinplatz.


Was macht eure Arbeit besonders spannend und was findet ihr eher anstrengend?
Stéphanie: Wir haben extrem tolle Kund*innen. Es sind viele kreative Leute und das ist eine Bereicherung für uns. Ich möchte nicht angeben, aber man zieht ja bekanntlich das an, was man selbst ist. Wir schätzen das Vertrauen, das sie uns entgegenbringen, sehr.

Anis: Sie geben uns die Möglichkeit, kreativ zu arbeiten und uns ausleben zu dürfen. Die Beratung und der Austausch mit den Kund*innen sind sehr bereichernd, das macht wirklich sehr viel aus.

Denis: Die Arbeit ist ausserdem sehr abwechslungsreich, in dem Sinne, dass jede Person einzigartig ist. Und trotzdem sieht man unmittelbar nach einer kurzen Zeit ein Ergebnis der eigenen Arbeit. Zudem schätze ich auch, dass man die Arbeit am Abend nicht mit nach Hause nimmt. Es ist jedoch auch kein einfacher Job, der physische Aspekt ist zum Teil sehr anstrengend, man muss sich immer wieder daran erinnern, keine komische Haltung einzunehmen.

Stéphanie: Schwierig am Job ist auch, dass man sich total auf die Kund*innen einlassen muss und sehr exponiert ist. Man bekommt immer alles mit und kann sich während der Arbeit nicht zurückziehen.


Anna: Das kann ich alles bestätigen. Für mich war vor allem der Aspekt des Exponiert-Seins etwas Neues, mit dem ich erst lernen musste umzugehen, da ich zuvor meistens in einem Büro gearbeitet habe. Aber man gewöhnt sich schnell daran. Hat mal jemand einen schlechten Tag, nimmt man diese Energie des Gegenübers selbst auch auf. Aber es ist wirklich schön, in einer kurzen Zeit das Ergebnis der eigenen Arbeit zu sehen. Dabei konfrontiere ich mich jedoch auch mit dem Anspruch an die eigene Leistung. Das ist für mich ein grosser Prozess, weil ich es noch nicht so lange mache. Teil dieses Prozesses ist es auch immer, ein wenig besser zu werden. Diese Auseinandersetzung mit meiner Leistung und meinen Zielen gibt mir sehr viel Energie, ist aber teilweise auch sehr anstrengend.


Wenn das «Banan» ein Drei-Gang Menü wäre, was gäbe es zu essen?
Denis: Also, es gäbe sicherlich Prosecco zum Trinken.

Anis: Und zum Essen gibt es Gipfeli, Bouillon-Suppe und eine Banane.

Stéphanie: Das sind so etwa die Dinge, die oft bei uns auf dem Tisch liegen.

Anna: Auf jeden Fall etwas, das man schnell zwischen den Terminen essen kann, weil wir meistens kaum Zeit haben, uns in Ruhe hinzusetzen.


Was inspiriert euch für eure Arbeit?
Anis: Mich inspiriert sehr, dass ich jetzt auf dem Land wohne und mich von der Arbeit in der Stadt distanzieren kann.

Stéphanie: Mich inspirieren vor allem die Menschen, die zu uns kommen. Sich auf sie einzulassen und etwas auszuprobieren, finde ich immer wieder sehr schön. Und sonst schaue ich mir gerne auf Reisen oder in den Ferien die Leute an und versuche mich vom Vibe des Ortes inspirieren zu lassen und etwas davon mitzunehmen.

Denis: Ich fühle mich immer wieder inspiriert durch das Nachtleben, sei es durch die Leute selbst, durch Musik, Mode oder Frisuren, die ich dort sehe.


Anna: Bei mir sind es schon eher Bilder von Designs oder von neuen Techniken, die mich in meiner Arbeit inspirieren. Das ist jedoch oft eine endlose Suche und Inspiration. Ich könnte stundenlang durch Instagram scrollen, das gehört für mich zum Prozess dazu, meinen eigenen Stil zu finden. Weitere Inspirationen finde ich auch in der Kunst oder ganz konkret durch ein Outfit, ein Muster, oder eine Tapete. Daraus versuche ich dann ein Design zu abstrahieren und auf dem Nagel umzusetzen. Das ist oft ein sehr langer Prozess, aber meistens kommt genau das dann sehr gut an und ich merke, dass das am meisten ‹ich selbst› bin.

Welche Songs laufen bei euch in Dauerschleife?
Denis: Ich bin meistens früh dran und höre zurzeit einen Track von Sault im Repeat-Modus. 


Anna: Bei mir läuft meistens GDS.FM

Stéphanie: Wenn ich als erste hier bin, höre ich oft Colors Studios

Anis: Und ich bin eigentlich nie als erste da und höre daher immer das, was halt gerade läuft.

Wie wär’s mal mit...
...«Banan»?!



Vielen Dank für das Gespräch, Anis, Denis, Stéphanie und Anna und die Einblicke in eure Arbeit, die ihr mir vermittelt habt. Wer sich also gerne wieder mal in inspirierender Umgebung die Nägel mit trendigen Designs oder die Haare mit einem mutigen Haarschnitt auffrischen lassen möchte, sollte einen Besuch im «Banan» nicht verpassen.


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von Laura Schläpfer
am 01.11.2021

Fotos
© Monir Sahili für Wie wär's mal mit

Korrektorat
Leonie Häsler, Judith Nyfeler


Wer die Bilder weiterverwenden möchte, muss sich die Rechte bei Wie wär’s mal mit einholen.








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