«Du Nord» Bern: Im Gespräch mit Natalina Leyendecker, Jessica Woo und Dominique Müller


Im Norden nichts Neues? Dafür Altbewährtes! Das «Du Nord» in Bern existiert seit 1997 und ist immer noch eine wichtige Quartierbeiz für viele. Wie es dazu kam und was der Ort zu bieten hat, erzählen uns  Jessica, Natalina und Dominique.


Hallo Jessica, Natalina und Dominique, wer seid ihr und was ist eure grösste Macke?
Natalina: Ich bin Natalina, Betriebsleiterin vom «Du Nord». Macken habe ich viele, die Grösste? Frag die anderen. Vielleicht Micromanagen?

Jessica: Jessica, das «Du Nord»-Fossil. Meine Erklärungen beginnen stets beim Ursprung der Welt.

Dominique: Ich bin Domi, Küchenchef im «Du Nord», und durch das fehlende Tageslicht vielleicht schon etwas verrückt geworden.



«Du Nord» – wie kam es dazu?
Pächter Michel Gygax: Zwei von uns führten das «Du Nord» schon von 1997 bis 2007. Deshalb und weil wir wussten, dass das «Du Nord» eine wichtige und tolle Quartierbeiz für alle statt für wenige ist, haben wir 2014 das Lokal unter der Führung der KG Gastrokultur übernommen. Es stand ein Jahr leer, was wir sehr schade fanden. Ein solch wichtiger Ort für das Quartier wollten wir mit Gastronomie und kulturellen Nadelstichen wiedereröffnen.


Seit wann arbeitet ihr im «Du Nord»?
Natalina: Seit viereinhalb Jahren bin ich nun im «Du Nord». Toller Betrieb, tolle Gäste, noch tolleres Team – was will man mehr!

Jessica: Sehr unromantisch. 2015 mal hier gegessen, nachgefragt, angestellt – Zack Boom. Meine bisher längste Liebesbeziehung.

Domi: Ich arbeite nun schon über fünf Jahre hier. An meiner Arbeit schätze ich die Abwechslung der Küche und teilweise im Büro sehr. Wir haben hier ein tolles Team aufgebaut, auf welches man sich immer verlassen kann.



«Du Nord» – weshalb der Name?
Pächter Michel Gygax: Das «Du Nord» ist eigentlich das Tor zum Berner Nordquartier, welches die Lorraine, den Spitalacker und den Breitenrain umfasst. Das Lokal gibt es seit Anfang des 20. Jahrhundert und ist eine der traditionsreichsten Quartierbeizen Berns.


Welche Werte in Sachen Esskultur und Gastronomie in der Schweiz vertretet? 
Natalina: Wertschätzung gegenüber den Produkten, saisonal, lokal, einfach aber spannend.

Jessica: Ich mag Essen, welches in der Komposition überrascht, ohne damit zu prahlen.


Domi: Ich mag es gerne klassisch, bin aber stets offen für neue Kreationen und Trends. Bei den Gerichten mag ich es geradlinig und simpel.



Wenn «Du Nord» ein Drink wäre, welcher wäre es und wie würde dieser schmecken?
Natalina: Ein Kir, aber Aligoté und gutes Cassis müssen es sein. Ehrlich, einfach und doch ein bisschen fancy. Ist mehr als «nur» Weisswein, überraschend gut und macht jeden Tag besser.

Jessica: Ein Negroni: Stark, solid, aus verschiedenen Komponenten gemixt. Serviert mit rundem Eiswürfel kommt das Getränk edel daher, als «sbagliato» oder «fresh up» eher spritzig und süss. Ab und an schwingt ein Gin mit Raucharoma zwischen Bitterlikör und Vermouth, weshalb das Getränk stets variiert und überrascht.


Domi: Ich denke, es wäre der Long Island Ice Tea. Von allem ist etwas drin, schmeckt gut und macht glücklich.



Beschreibt die typischen «Du Nord» Besucher*innen in drei Worten.
Natalina: Gibt, es, nicht. Ich bin selbst immer wieder von neuem überrascht, wie vielfältig unsere Gäste sind. Toll!

Jessica: Wiederkehrend, divers und stets willkommen.


Domi: Herausfordernd, vielfältig, glücklich.


Wo in Bern haltet ihr euch am liebsten auf?
Natalina: Im Wald am «Pilzle» (ich sage natürlich nicht, wo genau!), in der Quartierwerkstatt «Viktoria» am Basteln, an der Aare am Spazieren, im «Ludmilla» oder im «Moment» am Essen.

Jessica: In der Aare und überall wo die Sonne scheint oder Vincent Visser kocht. Das «Le vivant» und «Darling» stimmen mich ebenfalls fröhlich.

Domi: Meine Lieblingslokale in Bern sind die «Barbière», die «Haberbüni» und das «le vivant». In allen drei gibt es eine Küche, die ich sehr schätze und mir gut schmeckt. Und man bekommt gute Tropfen gegen einen trockenen Mund.


Wovon braucht die Schweiz mehr, wovon weniger?
Natalina: Mehr Mut, Träume umzusetzen, weniger Gäst*innen, welche ihre eigene Unzufriedenheit den Servicemitarbeiter*innen abladen.

Jessica: Mehr Unvoreingenommenheit, weniger Häuser.


Domi: Mehr Verständnis für die Gastronomie, sowie deren Angebot und Preise. Weniger Spezialwünsche bei den Bestellungen.

Wie wär’s mal mit...
Natalina: ...Gemütlichkeit, was sonst!
Jessica: ...chli Kunsttherapie?

Domi: ...etwas mehr Gelassenheit und Schaumwein.
 
Vielen Dank Dominik, Natalina und Jessica für diesen spannenden Begegnungsort in Bern.


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von Ana Brankovic
am 27.03.2023

Fotos
© Laura Binggeli für Wie wär's mal mit



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