«Enotéka Wild Wines» Basel: Im Gespräch mit Anna und Marco Gräni


Wein muss sein! In Basel wimmelt es nur so von neuen lecker Naturweinen und Prosecco Angeboten. «Enotéka Wild Wines» an der Klybeckstrasse ist für Weinliebhaber*innen definitiv einen Besuch wert. Was es dort gibt und wie es zur Eröffnung kam, erzählen uns Anna und Marco Gräni.

Hallo Anna und Marco, wer seid ihr und was ist eure grösste Macke?
Marco: Hoi zämme ich bin Marco. Weinfreak, Hobbytaucher, Vater, Mensch. Seit 2021 Besitzer von «Wild Wines» an der Klybeckstrasse und seit diesem Jahr auch Mitbegründer des neuen Restaurant «Concordia». Ursprünglich bin ich übrigens Luzerner, genauer Wauwiler – wegen der Liebe lebe ich seit bald zehn Jahren im Kleinbasel. Meine Luzerner Freund*innen würden wohl sagen, dass meine grösste Macke ist, dass ich hier bin und nicht mehr dort, aber mir gefällt es hier einfach so verdammt gut.

Anna: Ich bin Marcos Frau und Mitbegründerin von «Wild Wines». Ich liebe Bubbles und freue mich, Teil von Wild Wines zu sein. Meine Macke ist: Ich bin ein sehr visueller Mensch und deshalb merke ich sofort, wenn im Laden das Preisschild an der Weinflasche links anstatt rechts hängt.

«Enotéka Wild Wines» – Wie kam es dazu?
Marco: Die Liebe zu gutem, handwerklich gemachten Wein, die war schon lange da. Es gibt eine unglaubliche Dynamik in der Region, von Winzer*innen, die mutig sind, neue Wege gehen und innovative Konzepte umsetzen. Beispiele dafür sind Martin Schrader, oder auch Severin und Sabeth vom Weingut Gebrüder Mathis, Ina Wihler oder Maximilian Greiner. Ich könnte noch viele weitere nennen. Dafür wollten wir einen Raum bieten – das wollten wir in die Stadt bringen, an die Weintrinker*innen und Gastronom*innen einer neuen Generation. Und wir wollten einen Laden machen, in welchem wir auch gerne einkaufen wollen würden, unkompliziert, zugänglich und mit Freude am Ganzen.

Anna: Uns ist und war besonders wichtig, dass wir einen Ort schaffen, an dem sich die Leute wohl fühlen und auch ohne Weinwissen, guten Wein kaufen können. Also Spass am guten Wein haben und wenn man will, auch etwas über den Wein oder die Winzer*innen dahinter lernen kann.


«Enotéka Wild Wines» – weshalb der Name?
Marco: Wild, weil bei uns Weine mit Charakter im Zentrum stehen. Weine, die Tiefe haben – Ecken, Kanten. Die oft auch eine wilde, ungestüme Seite haben. Die Lust auf mehr machen. Klar, klassisch Rot Weiss Rosé – aber auch Orange, Pét-Nats, Experimente von mutigen Winzer*innen, handwerklichen Wermut, sogar Dosenwein - Wir möchten die ungewohnte, innovative, junge, wilde Seite der ganzen Weinkultur zeigen. Und den jungen Winzer*innen eine Plattform bieten. Darum veranstalten wir auch regelmässig kostenlose Degustationen bei uns im Laden, wo wir Winzer*innen und Kund*innen unkompliziert und direkt zusammenbringen.



Welche Werte in Sachen Gastronomie und Trinkkultur vertritt ihr?
Anna: Wir lieben lokale, innovative Projekte, bei welchen Qualität im Vordergrund steht. Ich freue mich jedes Mal darüber, wenn im Kleinbasel ein neues Gastroprojekt startet.

Marco: Mir ist enorm wichtig, dass wir mit Produkten arbeiten, die ehrlich sind und die den Charakter des Ortes zeigen, wo sie herkommen. Die geprägt sind vom Handwerk, von den Menschen, die sie geschaffen haben. Und die mit Respekt gegenüber Natur und Mensch hergestellt worden sind.



Wenn «Enotéka Wild Wines» ein fiktiver oder realer Urlaubsort wäre, welcher wäre es und weshalb?
Anna: Im Idealfall wäre «Wild Wines» zusätzlich eine Bar, an der die Weine mit unseren Stammkund*innen gemeinsam auch getrunken werden können. Z.B. wie das alte «Grenzwert» an der Rheingasse einfach als «Wild Wines» Bar.

Beschreibt die typischen Enotéka Wild Wines Besucher*innen in 3 Worten.
Marco: Jung, divers, stilvoll.
Anna: Neugierig, Qualitätsbewusst und Lebensfroh.


Wo in Basel hält ihr euch am liebsten auf?
Marco: Am allerliebsten bin ich draussen in der Natur, am Wandern. Aber natürlich habe ich auch Lieblingsorte in der Stadt: «Herz», «Blaupause», «Irrsinn» kommen mir dabei spontan in den Sinn. Und natürlich das «Astro Fries». Und wenn ich mal eine Pause brauche, bin ich am liebsten auf einer der Rheinfähren.

Anna: Die alte «Flora Buvette» war einer meiner Lieblingsorte. Jetzt, wo es wärmer wird, bin ich öfters auf der Kaserne Wiese und in der «Kabar». Hier können sich die Kids austoben und ich gemütlich einen Kaffee oder Mimosa trinken. Zum Essen gehe ich gerne ins «La Fourchette» oder Restaurant «Concordia».



Wovon braucht die Schweiz mehr, wovon weniger?
Marco: Mehr Naturweine! Da haben wir in der Schweiz noch Potential, vor allem verglichen mit anderen Regionen in Europa. Weniger langweilig gemachte, banale Chasselas.

Anna: Mehr echte kinderfreundliche Restaurants und etwas weniger Ernsthaftigkeit wäre manchmal auch gut.


Wie wär’s mal mit...
Marco: ...Bubbles?
Anna: ...einem Pétnat anstatt dem klassischen Prosecco?


Vielen Dank an Anna und Marco – auch für den leckeren Wein und Prösi!


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von Ana Brankovic
am 08.05.2023

Fotos
© Christina Cattelani für Wie wär's mal mit


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