«Kuni & Gunde» Basel: Im Gespräch mit den Gründern Tobias Mingramm und Tim Peters


Was hat eine Heilige und Herrscherin namens Kunigunde mit Gastronomie in Basel zu tun? Tobias und Tim gründeten benannt nach ihr «Kuni & Gunde». Wieso, weshalb, warum? Das und mehr erfahrt ihr im Gespräch.


Hallo Tobi und Tim, wer seid ihr und was ist eure grösste Macke?
Tobi: Ich bin der kreative Kopf des Teams, der nur so vor Ideen sprudelt. Obwohl ich manchmal zu übersprudeln scheine, hält mich mein Geschäftspartner Tim auf Kurs und sorgt dafür, dass wir gemeinsam die erfolgreichen Entscheidungen treffen. In meiner Freizeit trifft man mich oft in Bars und Restaurants, wo ich mit Freud*innen und meinem Partner über das Leben philosophiere und neue Gerichte und Weine entdecken. Ich liebe es im Teams zu arbeiten, wo ich meiner Kreativität freien Lauf lassen kann.


Tim: Meine Liebe zum Sport und Gesellschaftsspielen ist ansteckend und bringt immer alle zum Lachen und Mitspielen. Was mich jedoch wirklich auszeichnet, ist meine unbändige Leidenschaft, immer etwas Neues auszuprobieren. Es ist, als ob ich jedes Mal, wenn ich etwas Neues entdecke, ein Stück meines Herzens hineinlege. Und wenn ich dann meine Freund*innen mit meiner Begeisterung angesteckt habe, erhellt das mein Herz. Obwohl ich ein Realist und bodenständiger bin als Tobias, lasse ich immer noch Raum für Träume und Fantasie.



«Kuni & Gunde» – wie kam es dazu?
Beide: Wir haben uns 2014 im Hotel Krafft kennengelernt, als Tim als Restaurantboss Tobias eingearbeitet hat. Es war Liebe auf den ersten Blick oder zumindest auf den ersten Geschmack von Schweizer Käse. Seitdem haben wir eine feste Freundschaft aufgebaut und unser gemeinsames Interesse an der kulinarischen Szene von Basel verfolgt. Nach einigen separaten Abenteuern in den Bergen und Städten und einer wilden Zeit in Zürich, haben wir endlich unser eigenes Projekt gestartet. In Zusammenarbeit mit der Bürgergemeinde Basel haben sie ihr Herz und unsere Seele in die Schaffung von «Kuni & Gunde» gesteckt, einem Ort, der alles verkörpert, was Basel kulinarisch zu bieten hat. Es ist für uns mehr als nur ein Restaurant, es ist ein Ort voller Freude, Leidenschaft und natürlich köstlichem Essen.


«Kuni & Gunde» – weshalb der Name?
Beide: Kunigunde, eine Herrscherin und Heilige, war im Herbst 1019 in Basel und wollte der Stadt ein gutes Stück hinterlassen, so entstand das Basler Münster. 1002 wurde sie zur Königin von Luxemburg gesalbt, im Paderborner Dom, in der Stadt, in der Tim geboren wurde.  Und so kam es, dass wir eines Tages bei Espresso Martinis und Negronis beschlossen, diesen Namen zu trennen, um ihn passender zu machen. Et voilà, «Kuni & Gunde» war geboren! Eine Hommage an eine mächtige Frau und eine Verbindung zu Tims Heimatstadt sowie Basel. Manchmal braucht es nur ein paar Drinks, um die besten Ideen zu haben. Wir sind uns sicher, dass Kunigunde, wo immer sie auch sein mag, stolz auf das Erbe ist, welches sie in Basel hinterlassen hat und auf den fantastischen Namen, den wir ihr gegeben haben.


Welche Werte in Sachen Gastronomie und Essenskultur vertretet ihr?
Beide: Bei «Kuni & Gunde» haben wir klare Werte: Authentizität, Echtheit und kein Chichi. Wir lieben es, genau das zu bekommen, was wir bestellt haben – keine Überraschungen auf dem Teller, bitte. Regional und saisonal ist unser Ding und auf unseren Reisen suchen wir immer nach neuen kulinarischen Entdeckungen, die wir dann auch in unserer Küche umsetzen. Essen sollte Spass machen und begeistern, bei uns gibt es deshalb keine langweiligen Gerichte. Wir dutzen alle unsere Gäste und manchmal gibt es sogar noch einen Abschieds-Hug und einen gemütlichen Austausch. Wir lieben es, nah an unseren Gästen zu sein, so wird jeder Besuch zu einem besonderen Erlebnis.


Wenn «Kuni & Gunde» ein Tier wäre, welches wäre es und weshalb?
Beide: Definitiv ein süsser kleiner Bär, denn Kuni liebt den Wald und alles bei uns ist aus Holz! Das verleiht uns Wärme, Gemütlichkeit und eine zeitlose Note, die unsere Gäste einfach lieben.

Beschreibt die typischen «Kuni & Gunde» Besucher*innen in 3 Worten.
Beide: Bewusst, lustig, neugierig.


Wo in Basel haltet ihr euch am liebsten auf? Beide: Die Flore Bar in Kleinbasel ist unser absoluter Lieblingsplatz zum Abhängen mit Freund*innen! Wo sonst können wir uns so richtig entspannen und ein köstliches Apéro geniessen? Die Atmosphäre dort ist einfach unglaublich und es gibt immer so viel zu sehen und zu erleben. Aber im Sommer gibt es für uns in Basel nur einen Ort zum Abhängen: den Rhein! Wer braucht schon einen teuren Strandurlaub, wenn wir das Wasser und die Sonne direkt vor der Haustür haben? Da gibt es einfach nichts Besseres.
Und wenn wir mal richtig schön brunchen wollen, dann ab ins Nomad. Das Essen dort ist einfach göttlich und die Atmosphäre ist so gemütlich und einladend. Wir könnten den ganzen Tag dort verbringen. Wenn wir schon beim Essen sind: Das Wanderruh Restaurant lohnt sich auch, denn die Cordon Bleu dort sind einfach ein Traum! Wir könnten uns darin reinlegen. Aber wenn wir wirklich in Stimmung für etwas Besonderes sind, dann gehen wir ins «Kuni & Gunde» und bestellen unseren Lieblingsdrink: den Espresso Martini, unbedingt probieren! All diese Orte haben einfach eine so besondere Bedeutung für uns und unsere Freund*innen. Sie sind wie unser zweites Zuhause, ein Ort, an dem wir lachen, reden und einfach nur glücklich sein können. Was gibt es Schöneres als das?


Wovon braucht die Schweiz mehr, wovon weniger?
Beide: Mehr Belebung und Austausch! Es ist eine traurige Realität, dass unsere Innenstädte immer leerer werden und sich die Art und Weise, wie wir konsumieren, verändert hat. Es ist nicht nur der Verlust von Geschäften, sondern auch der Verlust von Begegnungen und der Möglichkeit, sich in der Öffentlichkeit zu engagieren. Wir vermissen die Tage, an denen die Menschen einfach zusammenkamen, um sich auszutauschen, zu lachen und das Leben zu geniessen. Die Digitalisierung hat uns zwar viele Vorteile gebracht, aber sie hat auch dazu geführt, dass wir uns immer mehr isolieren und uns weniger aufeinander einlassen. Gastronomie ist ein wichtiger Bestandteil dieser Belebung. Es geht nicht nur um das Essen und Trinken, sondern auch um das Teilen von Momenten und Erinnerungen mit anderen. Die Atmosphäre in Restaurants und Cafés ist unersetzlich und schafft eine warme und einladende Umgebung, in der sich Menschen wohl und verbunden fühlen können.


Es ist ein Ort, an dem man sich zurücklehnen und das Leben genießen kann. Wir denken, dass es wichtig ist, dass wir uns wieder auf das Menschliche konzentrieren und uns darauf besinnen, was wirklich wichtig ist: die Beziehungen zu unseren Mitmenschen und die Zeit, die wir miteinander verbringen. Wir sollten uns daran erinnern, wie es früher war und uns bemühen, diese Momente wieder zu schaffen. Das wir uns wieder auf das besinnen, was wirklich zählt: unser Miteinander.
Die Schweiz braucht definitiv weniger Bürokratie und lange Wege, um etwas umzusetzen.

Wie wär’s mal mit...
...’ner richtig geilen Party, auf der schönsten Stadtterrasse Basel bei «Kuni & Gunde»?


Vielen Dank an Tim und Tobi aka «Kuni & Gunde».


_
von Ana Brankovic
am 27.03.2023

Fotos
© Christina Cattelani für Wie wär's mal mit



Wer die Bilder weiterverwenden möchte, muss sich die Rechte bei Wie wär’s mal mit einholen.


















Über uns ︎

Menschen
Alltag
Kultur
Schweiz

Impressum

Wie wär’s mal mit
c/o Ana Brankovic
Giessliweg 81
4057 Basel
Schweiz
wiewaersmalmit@gmail.com

Unterstützen ︎

Vereinskonto
CH50 0029 2292 1353 60M1 L