La Fourchette: Im Gespräch mit Claire Guerrier und Maya Totaro

Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen, sagte Winston Churchill. Was gut ist, muss nicht immer um die halbe Welt gereist sein, sondern ist manchmal in Nachbarsgarten, sagen Claire und Maya.
Diese zwei Zitate vereint, umschreiben den Spirit des Café/Restaurant La Fourchette, welches sich im Herzen des Kleinbasels befindet. Wir trafen die zwei Gründerinnen zum Gespräch über ihr Herzstück.


Ihr Lieben, wer steckt hinter La Fourchette und wie kam es dazu, dass ihr heute das La Fourchette betreibt?
Hinter La Fourchette steckt vor allem eine 10 jährige Freundschaft zwischen zwei Frauen (Claire und Maya) und eine gemeinsame Leidenschaft fürs Kulinarische und dieselbe Lebenseinstellung zum Umgang mit Lebensmitteln. Die Zusammenarbeit begann bei einem Projekt von Claire, sie veranstaltete erotische Lesungen, welche mit einem sinnlichen, mehrgängigen Menu begleitet wurden und ich griff ihr unter die Arme. Wir empfanden die Komponente von uns beiden sehr spannend und als dann vor mehr als einem Jahr die Option bestand an der Klybeckstrasse 122 unser Wohnzimmer zu erweitern und das ehemalige Chez Erica zu übernehmen, wussten wir, dass wir diese Chance nutzen mussten.

Weshalb der Name «La Fourchette»?
Die Gabel ist für uns die Versinnbildlichung von lustvollem und bodenständigem Essen.


Wer war für das Einrichtungskonzept zuständig?
Wir! Gemeinsam haben wir die ehemalige Beiz umgebaut, gestaltet und eingerichtet. Unser Hauptanliegen war es, dass wir für unsere Gäste ein heimeliges und wohliges Ambiente erzeugen.  


Wie viel Leute arbeiten für La Fourchette und wie würdet ihr euer Teamspirit umschreiben?
Wir sind ein zehnköpfiges Team, uns mit einberechnet. Unser Teamgeist ist sehr familiär und der Umgang respektvoll. Unser Traum war es, dass nur Männer für uns arbeiten, dies bleibt wohl nur ein Traum, denn unser Team besteht beinahe nur aus Frauen. (lacht).

Beschreibt Eure Gäste mit Lebensmittel
Eine Kiste voller lokalem Gemüse, angemacht mit Gewürzen aus aller Welt, ohne Vorbehalte.


Empfehlungen von euch an eure Gäste:
a) bestes Getränk b) beste La Fourchette Verkostung

Bei dieser Kälte und Tristesse empfehlen wir euch wärmstens unseren Hot oder Happy Ginger, welcher aus natürlichen Zutaten besteht und in Kleinbasel produziert wird. Danach sollte die Welt um einiges wärmer und fröhlicher erscheinen. (lacht). Wer sich kulinarisch verwöhnen lassen möchte, sollte das Lamm Tajine und ein Glas vom edlen Tropfen Binet Jacquet nicht verpassen. Die Kombination ist nicht nur ein Schmaus, sondern unterstützt einen Bauernhof im Berneroberland und einen im St. Johann wohnhaften Winzer.
Und für alle Naschkatzen und Naschkater empfehlen wir unser hausgemachtes Tarte Tatin, denn für Süsses sollte man sich immer ein Plätzchen im Magen freihalten.


Wir sind sehr von eurer Philosophie begeistert, die Haltung und Wertschätzung der regionalen und saisonalen Lebensmittel. Wart ihr schon immer darauf sensibilisiert oder kam dies erst durch einen Wertewandel?
Genau, das ist unsere Haltung und auch unser Hauptanliegen. Wir wollen aufzeigen, wie vielfältig die saisonale und lokale Küche sein kann um weitere Leute von dieser Haltung zu begeistern. Dies gilt nicht nur für das La Fourchette sondern auch bei uns zu Hause.


Saisonal, regional und bio haben Vor- und Nachteile, welche sind das für euch?
Über Vor - und Nachteile machen wir uns keine Gedanken. Es geht klar um die Anpassungsfähigkeit und die Flexibilität, die von uns und nicht von der Natur ausgehen soll. Dies ist nicht immer einfach und bedacht hie und da Kompromissen. Was uns eine grosse Zufriedenheit schenkt ist, dass wir die Personen, die hinter den Produkten stehen, kennen. Um ein Beispiel zu nennen: Frank von Moos liefert uns einen unglaublich leckeren Honig aus dem Gundeli-Gärtli.

Was nimmt ihr aus 2015 ins neue Jahr mit?
2015 nahm UNS mit und wir sind voll dabei...wir schwimmen im grossen Ozean... und freuen uns aufs 2016!


Was wünscht ihr euch fürs kommende Jahr und was der Welt?
Fürs 2016 wünschen wir uns eine neue Zitruspresse,  die effizienter ist, um uns an gut besuchten Wochenenden zu entlasten. Und für die Welt wünschen wir uns mehr Toleranz, Akzeptanz, Hingabe und eine Riesenprise Humor.


Wie wär’s mal mit...
...einem 48-Stunden-Tag und einer Wanderung durch das poppige, gefährliche Kleinbasel...vom Markt zur Designerboutique, vom Friseur zum Brocki, von der Kunstgalerie zur Dönerbude, von allerlei Cafégeschmäckern bis zur schönsten Whiskeybar, die Basel je hatte (Angels Share in der Feldbergstrasse)... es lebe das Kleinblasel!



Herzlichen Dank für eure Zeit und das Interview - wir können das La Fourchette nur wärmstens weiterempfehlen.



von Derya Cukadar
am 21.12.2015


Fotos
© Oliver Hochstrasser für Wie wär's mal mit

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