MAIN Design: Sabrina Schmid im Gespräch

Wir haben das Ufer verlassen und haben uns vom Rhein ins Meer treiben lassen, bis wir auf Bali gestrandet sind. Der Duft von Räucherstäbchen und Saté Spiesschen hängt in der Luft, während uns Ganesha begrüsst. «Selamat malam» (indonesisch: für guten Abend) liebe Leserschaft, das folgende Interview bringt uns dem Meer näher, wo wir auf die zwei jungen und dynamischen Frauen Sabrina Schmid und Tiina Kosonen treffen, die zwischen zwei Kontinenten einen Spagat schlugen, um ihren Sehnsüchten nachzugehen.


Wer oder was steckt hinter MAIN Design?
Zwei ziemlich vernarrte Surf- und Weinliebhaberinnen, die in angeheitertem Zustand gerne über Projekte philosophieren und ab und zu auch eines davon realisieren: wir sind einmal 100% finnisches Blut namens Tiina (deshalb auch mit zwei ii) und ich, Vollblut-Schweizerin Sabrina.

Was ist eure Geschichte und wie habt ihr euch kennengelernt?
Tiina hat die Ausbildung zur Grafikdesignerin abgeschlossen und hat für diverse Designunternehmen gearbeitet. Ich hingegen habe nach einem eher trockenen KV-Abschluss nach der kreativen Würze in der sportlichen Bekleidungsbranche gesucht, mit Schwerpunkt Design, Produktion und Verkauf. Dieser Sparte bin ich mehrere Jahre treu geblieben.


Wie kam es zur Gründung von MAIN Design?
Tiina und ich kannten uns flüchtig und sind uns dann zufällig wieder mal über den Weg gelaufen. Sie fragte mich, ob ich mich wirklich öfters auf Bali aufhalte? Wenn ja, dann hätte sie eine Vision. Wir unterhielten uns lange und sie verriet mir ihre Idee, die mich total begeisterte.

Weshalb der Name?
MAIN (ma-iin ausgesprochen) bedeutet in Indonesien “spielerisch”. In Englisch verkörpert es als Substantiv wiederum „viel Stärke“. Wir mögen diese Kombinationen und das Wortspiel – und behalten immer eine gering bekleidete Frau im Hinterkopf.


Was ist das Besondere an euren Designs?
Unsere Bikinis wurden in erster Linie dafür kreiert, um dort zu bleiben wo sie hingehören. Wir kannten die peinlichen “Oben-ohne" oder "Höschen weg”-Momente nur zu gut. Bevor wir uns für MAIN entschieden haben, war der Markt für Surf-Bikinis sehr bescheiden, langweilig und definitiv nicht sexy genug. Mit Prints, raffiniertem Schnür-System und den richtigen Verarbeitungsmethoden haben wir step-by-step unsere Produkte im Nischenmarkt platziert.

Sabrina, du bist mit einem Bein auf Bali, mit dem anderen in Basel – wieso diese zwei Orte?
Ganz einfach – mir fehlt das Meer in der Schweiz und in Bali wiederum fehlen mir meine Familie, meine Schweizer Freunde und sicher auch die Schweizer Stabilität im Allgemeinen. Da musste also eine fifty-fifty-Lösung her. Nun arbeite ich Teilzeit für die Art Basel in Basel und für die Miami Show in Miami als Operations Associate und kann nach jeweils drei Monaten Showvorbereitungen wieder für drei Monate weg. Dies gibt mir genügend Zeit und zusätzliche Befriedigung, in anderen Kulturen und in Meeresnähe meine eigenen Projekte zu realisieren.


Was sind die markantesten Merkmale dieser beiden Orte?
Bereits bei meinem ersten Bali-Aufenthalt habe ich mich in die Insel, Leute, Kultur und atemberaubende Natur verliebt. Bali hat sich enorm verändert. Man kann die Veränderung nicht schubladisieren. Für mich ist das Geschehen um und in Bali wie ein lehrreiches Bilderbuch. Leute realisieren hier Projekte, welche teils inspirierend sein können oder auch einfach nur geschehen, weil es momentan hip ist oder Kapitalismus es zulässt. Wie auch immer, ich nenne es einen Mix aus guter und schlechter Dynamik. Basel hingegen ist überschaubar im positivsten Sinne des Wortes. Ich liebe den geregelten Tagesrhythmus. Die Kaffeekultur, das Zusammensein mit Freunden am Rheinufer als Abwechslung zum Büroalltag.



Was können die Locations voneinander lernen?
Bali von Basel: Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Basel von Bali: man kann aus wenig so unglaublich viel machen.

Wenn MAIN Design ein Song wäre, wie würde der klingen?


Was macht ein MAIN Girl aus?
Sie tanzt zu dem Song «This Land» von Nu (lacht).


Was bedeutet dir das Meer und der Rhein?
Ob Fluss, See oder Meer – Hauptsache eine gute Crew an Menschen kommt zusammen, und die Füsse sind sandig oder nass.


Reisetipps für Bali?
Nicht zu viel planen. Ein durchgeplanter Bali-Aufenthalt schränkt nur ein. Zu tollen und unerwarteten Umwegen Ja sagen oder auch einfach mal an einem Ort bleiben, der einem zusagt und wo man sich zuhause fühlt. Ooooh und gebt dem Essen hinter der Glasscheibe an der Strasse eine Chance! Wir lieben es!



Wie sehen eure Zukunftspläne aus?
Stets die Kreativität auf irgendeine Art ausleben und zu vielen Projekten Ja sagen. Dabei immer die Gesundheit schätzen und das Umfeld pflegen.

Wie wär’s mal mit...
...einer produktiven Auszeit – raus aus dem Alltag, entschleunigen, rundum versorgt dem eigenen kreativen Potential Raum geben.



Liebe Gäste, wir erreichen das Ende des Interviews und möchten uns bei Sabrina und Tiina bedanken für die Einblicke in Saltwater Fashion, Bali und Basel. Wie die US-Schriftstellerin Susan Sontag bereits sagte: «Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.»
Thank you for choosing Wie wär’s mal mit. Wir wünschen euch inspirierte Momente am Rhein, am Meer oder vor dem Bildschirm.


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von Derya Cukadar und Simone Kuster
am 24.07.2017


Fotos
© MAIN Design

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