«Matt & Elly» Basel: Im Gespräch mit Denise Furter und Jarin Huber

Das «Matt & Elly» beim Bâleo Erlenmatt in Basel wird von Denise Furter und Jarin Huber betrieben, die sich 2010 beim gemeinsamen Arbeiten bei der Krafft Gruppe kennengelernt haben. Der gelernte Koch und die Hotelmanagerin beschlossen 2017 gemeinsame Sache zu machen – was «Matt & Elly» ist und weshalb sie den Schritt gewagt haben? Das erzählen  uns die beiden im Gespräch.


Liebe Denise, Lieber Jarin, wer seid ihr und was ist eure grösste Macke?
Jarin: Ich bin Jarin, 38 Jahre alt, bin aus dem Baselbiet und wohne seit knapp 20 Jahren in Basel. Meine Mutter ist Halb-Schweizerin/Halb-Deutsche und hat über 10 Jahre der Gastronomie gewidmet. Mein Vater ist Basler und aus der Finanzbranche. Meine Rastlosigkeit macht es mir manchmal schwierig, mich zu distanzieren und abzuschalten. Das würde ich wohl als meine grösste Macke, aber auch als eine meiner Stärken bezeichnen.


Denise: Ich bin Denise, 36 Jahre alt, bin aus dem Aargau und wohne seit 13 Jahren in Basel. Hier bin ich zuhause. Die Familie meiner Mutter ist aus Graubünden. Sie haben da zwei Beizen geführt; unter anderem das «Alperösli» oberhalb von Klosters. Mein Vater ist ebenfalls Schweizer und nutzt sein pensioniertes Leben, um Wasserwerke zu betreuen und die Schweiz zu Fuss oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Dass ich immer denke, «voll easy, das kann ich locker machen, weils mir noch Spass machen würde», und dann merke, dass ich wieder einmal voll im Seich bin, das passiert noch immer. Dann frage ich mich, ob es etwas Gutes ist oder ob ich endlich lernen sollte, dass ich auch Grenzen habe?



Was ist «Matt & Elly» und wie kam es zur Gründung?
Denise: «Matt & Elly» Brewery & Kitchen ist ein Restaurant, eine Brauerei und eine Craft Beer Bar. Ein Ort an dem Lokales und Lokale zusammenkommen, zum Geniessen und gemütlichen Beisammensein, um etwas Neues zu erleben oder sich mit einer neuen Person auszutauschen. «Matt & Elly» ist aber auch eine Brand. Eine Brand, bei der alles möglich ist und sein kann. Wer uns kennt weiss, dass wir auch Kunstausstellungen zeigen und einen kleinen Concept Store haben mit Produkten von lokalen Designer*innen und Anbieter*innen, Merchandising oder Hausgemachtem aus unserer Küche.


Jarin schrieb damals für seinen Arbeitgeber einen Businessplan, wie man den Betrieb weiterentwickeln könnte. Seine Idee kam nicht in die nächste Runde, weshalb ich ihm sagte, na, dann mach’s doch selbst! Jarin meinte, also gut, aber ich mach’ das sicher nicht allein, wenn, dann bist du mit dabei! Wir liessen das beide einmal sacken und gingen zuerst auf Reisen. Vor allem die Westküste der USA hat uns dabei sehr inspiriert. Die Brauereien, aber auch das Essen, das aus den Zutaten gekocht wurde, die in der Gegend verfügbar waren, hat uns begeistert. Speisekarten gab es oft nicht oder waren nicht aktuell, weils schon neue Produkte gab. Essen mit Craft Beer zu kombinieren, wie man das mit Wein selbstverständlich macht, hat uns voll begeistert und wir dachten, das fehlt noch in Basel!



«Matt & Elly» – weshalb der Name?
Wir wussten von Anfang an, dass wir einen starken Namen wollen. Einen, der unsere Inspiration beschreibt und den Menschen schon vor dem Entstehen der Brewery & Kitchen, beschreiben kann, wie sich dieser Ort anfühlen wird, was er ausstrahlt, wer dahin kommen möchte. Für uns war wichtig, dass wir ein kreatives Team von Anfang an mit im Boot haben, weshalb wir Zoe Neumayr von «cleo» angefragt haben. Sie hat uns mit unserer Grafikerin, Künstlerin und mittlerweile guter Freundin, Patrizia Stalder und unserem Innenarchitekten, Gabriel Heusser, zusammengebracht. In diesem Team haben wir den Namen erarbeitet und mit der Story von «Matt & Elly» begonnen; zwei Reisende, die sich in Basel kennen gelernt und sich in die Stadt und ineinander verliebt haben. Gemeinsam haben sie beschlossen, ihre Ideen und Inspirationen mit den Menschen in Basel zu teilen. In der «Matt & Elly» Brewery & Kitchen.


Was habt ihr vor «Matt & Elly» gemacht?
Jarin hat die Lehre als Koch gemacht, hat als Barkeeper, Geschäftsführer gearbeitet in Basel. Denise hat Hotelmanagement studiert und hat bis auf ein, zwei Jahre in denen sie im Marketing und im Verkauf gearbeitet hat, in der Hotellerie gearbeitet als Receptionistin, Receptionsleiterin und Direktorin.


Eine «Matt & Elly» Weisheit an unsere Leser*innen? 
Bei allem was wir schaffen, setzen wir auf Qualität; beim Kochen, beim Brauen, beim Umgang mit Menschen – Mitarbeiter*innen, Gästen, Lieferant*innen, Partner*innen und miteinander – und beim Entscheiden von Alltäglichem oder Strategischem. Natürlich ist das auch anstrengend, aber nur so macht unser Schaffen für uns Sinn!



Wie klingt Matt & Elly?
«Matt & Elly» Playlist «Day 1» von Alma Negra. Diego und Dersu haben sechs ‘World Music’ Playlists für uns gemacht, bevor wir eröffnet haben, einfach aufgrund unserer Beschreibung vom Ort und von dem, was wir möchten, dass die Menschen fühlen. Wir nutzen sie noch immer, vor allem die «Day 1».

Wo in Basel treibt ihr euch persönlich am liebsten herum?
Im Herz – wir lieben ihre Cocktails. Im Sommer im «FISK&ØL» am Hafen. Neu auch auf unserer Terrasse, wir sind grad umgezogen und bei unseren Freund*innen im Garten, die gerade in ein Haus gezogen sind.


Was ist eure absolute Spezialität?
«Matt & Elly» ist immer ein Erlebnis, eine Entdeckung. Entweder geniesst du neue Speisen, neue Craft Beer Sorten, neue Kunst an den Wänden, neue Kleider und Accessoires im Concept Store oder neue Events mit neuen Künstler:innen. Wir wechseln ca. all 2 – 3 Wochen einzelne Gerichte, deren Zutaten nicht mehr saisonal verfügbar sind.

Wenn es etwas statt Regen vom Himmel regnen könnte, was wäre das?
Schöne Kleidung.


Wovon braucht die Schweiz mehr, wovon weniger?
Mehr Offenheit; füreinander, für Neues, für sich selbst. Weniger Drang zur Sicherheit.

Wie wär's mal mit... 
...Ana Brankovic ins «Matt & Elly» einladen? Mit ihr macht’s drum sehr viel Spass – und ihr schmeckt’s sehr! (Lacht)


Vielen Dank an Denise, Jarin und das tolle Team für einen tollen Abend mit grandiosem Essen. Wir kommen bestimmt wieder!


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von Ana Brankovic
am 06.06.2022

Fotos
© Marcos Pérez für Wie wär's mal mit



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