Nomatark: Im Gespräch mit Fabian Müller

Die Monopolstellungen der Energieversorgung infrage stellen. Ein Schlagwort, welches der Designer Fabian Müller verwendet, um die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Status Quo unserer Energiewirtschaft zu verdeutlichen. Monopolstellungen hinterfragen? Wie trägt Müllers Mini-Kraftwerk «Nomatark» zum gesellschaftlichen Wandel bei? Was bewegt den Hyperwerkler zehn Jahre nach seinem Studium an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel? Ist der technologische Fortschritt conditio sine qua non für die Energiewende oder wäre sie bereits heute umsetzbar? Wir haben darüber mit Fabian Müller gesprochen.


Lieber Fabian, wer bist du und was ist dein Projekt «Nomatark»?
Ich habe Design studiert und bin als Lehrer tätig. Mit dem Projekt «Nomatark» versuche ich nachhaltige Technologien in den Alltag der Menschen zu bringen. Ich hole die Photovoltaik vom Dach herunter, damit sie auf Augenhöhe für alle sichtbar wird. Unmittelbar und beispielhaft. Es geht darum, Ängste abzubauen und die Akzeptanz zu erhöhen. Die Schweiz importiert immer noch über 50 Prozent ihres Energiebedarfs in Form von Erdöl. Die Klimaauswirkungen dieses Rohstoffs sind verheerend und betreffen unser aller Zukunft. Ich versuche den Besucher*innen meiner Veranstaltungen lokale Alternativen aufzuzeigen. Die Energiewende ist eine unglaubliche Chance. Der grösste Teil der Bevölkerung wird davon profitieren. Nur ganz wenige sehen ihre Monopolstellungen in Gefahr und torpedieren längst fällige Massnahmen.


Was hat das mit deinen Berufen Lehrkraft und Designer zu tun?
Beim klassischen Design geht es um Form, Haptik und Farbe. Die Hülle. Integrative Gestaltung versucht, innovative gestalterische Lösungen unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Konsequenzen zu erarbeiten. Sie steht für eine Praxis, die Wissensfelder unterschiedlicher Designdisziplinen, der Künste, der Wissenschaft und der Technik in einem schöpferischen Prozess zusammenführt.
Bei «Nomatark» spielen die Aspekte Nachhaltigkeit und Bildung eine zusätzliche Rolle. Ich nutze die vier mobilen Solarkraftwerke als Werkzeug. Sie werden in verschiedenen Settings eingesetzt, welche einen Bildungsaspekt haben können, wobei dieser aber verschieden niederschwellig ausgestaltet werden kann. Die «Solar-Stage» ist ein Party-Tool für kulturelle Veranstaltungen mit DJs und Musiker*innen. Das soll in erster Linie Spass machen. Dennoch wird jeder Gast verstehen, woher der Strom für die Lautsprecher kommt. Mit dem solarbetriebenen Umweltkino werden Dokumentarfilme zu Umweltthemen gezeigt. Open-air im Park macht das Spass, trotz ernsthafter Auseinandersetzung. Das Gleiche gilt für unsere Solarwerkstatt mit Experimenten für Kinder und Jugendliche. Beim Besuch von Schulen richtet sich der Fokus auf die Vermittlung. Bildungsaspekte stehen im Vordergrund. Dadurch wird auch eine theoretische Auseinandersetzung sichergestellt.



Umweltbildung und Ecotainment stehen auf deiner Visitenkarte. Was bedeutet das?
Ecotainment bedeutet, dass Nachhaltigkeit auf eine positive Art und Weise kommuniziert wird. Eine Verlagerung vom Kopf ins Herz. Das Thema Nachhaltigkeit ist nichts Neues. Die Wissenschaft hat sich bereits in den 1970er-Jahren mit den Grenzen des Wachstums auseinandergesetzt. Auch die Anti-AKW-Bewegung stammt aus dieser Zeit. Lange Zeit wurde Umweltschutz durch Verbote vermittelt. Der mahnende Zeigefinger wurde darauf gerichtet, was man zum Schutz von Natur und Umwelt nicht tun soll. Anstatt als Gesellschaft nachhaltiger zu werden, wurden Schutzgebiete mit Verbotstafeln eingerichtet. Das funktionierte nur bedingt. Nachhaltigkeit muss im Alltag stattfinden. 2009 – im Gründungsjahr von «Nomatark» – ging es mir vor allem darum: Wie kann man das Thema Nachhaltigkeit lustvoller gestalten? Verbote in der Grundwasserschutzzone Lange Erlen – auch wenn sie schlüssig sind – scheinen illegale Partys mit benzinbetriebenen Generatoren nicht verhindern zu können. Meine Antwort auf diese Herausforderung war die Entwicklung der Solar-Partys. Das bedeutet für mich Ecotainment. Spass haben und das Richtige tun.


Du möchtest jungen Menschen die Energiewende näher bringen?
Ja, die Energiewende geht uns alle an! Sie muss aber auch sozial gestaltet werden. Die nachhaltigen Technologien stehen uns bereits heute zur Verfügung. Mir geht es darum, dass jede und jeder diese anwenden kann. In diesem Zusammenhang spricht man von einer Energiedemokratisierung. Und hier liegt auch der Hund begraben: Plötzlich werden Monopolstellungen grosser Konzerne, in deren Abhängigkeit wir alle stehen, infrage gestellt. Heute hinterfragt die Notwendigkeit der Energiewende wohl niemand mehr. Und auch wirtschaftlich können sich die Erneuerbaren durchsetzen. Als wir vor elf Jahren angefangen haben, war dies ganz anders. Die mächtige Atom- und Ölindustrie verzögerten, wenn immer möglich, das Fortschreiten der Energiewende mittels Lobbyarbeit. Die erneuerbaren Energien wurden jahrzehntelang totgesagt und die Angst vor Versorgungslücken wurde geschürt. Deshalb war es wichtig, dass die Durchschnittsbürger*innen überhaupt einmal mit erneuerbaren Energiesystemen in Kontakt treten konnten. Mit meinen vier Veloanhängern alleine kann ich die Energiewende logischerweise nicht selber voranbringen. Der Effekt ergibt sich mit den Gästen, die an die Veranstaltungen kommen. Sie und ihre positive Erfahrung sind unser Multiplikator.


Was waren in den letzten zwei Jahren die Veranstaltungen oder Events, an denen ihr mit «Nomatark» wart, die dir heute am meisten Freude bereiten?
Ganz klar 2019 das Jugendkulturfestival, an dem wir den Pyramidenplatz bespielen durften. Wir erhielten eine Gage und hatten ein Budget für die Platzgestaltung. Das haben wir in den Bau eines Velogenerators gesteckt, mit dem man nachts das Licht steuern konnte. So erfuhr jeder Gast, wie viel Energie in ihm steckt. Die meisten Anlässe, an denen wir teilhaben, sind chronisch unterfinanziert und folglich werden auch wir nicht richtig entschädigt. Obwohl wir es gewohnt sind, zu einem grossen Teil ehrenamtlich am Projekt zu arbeiten, sind Anlässe, durch die das Team einen Lohn beziehen kann, wichtig.


Gibt es noch andere Veranstaltungsbeispiele?
Die Arbeit mit Schulkindern ist immer toll. Wenn wir Schulen besuchen und am Schluss Briefe mit Feedbacks erhalten, dass unser Besuch der tollste Schultag gewesen sei. Oder wenn ein Kind seinen Eltern erklärt, dass sein selbstgebautes Modellauto elektrisch mit der Kraft der Sonne fährt. Das solarbetriebene Umweltkino ist für mich auch immer ein Highlight. Letztes Jahr war das Thema Ernährung, dieses Jahr wird das Thema Boden sein. Das Umweltkino entstand auf Initiative des «Stadtteilsekretariats Basel-West» und der «Umweltagenda Basel». Der Austausch mit Akteur*innen, die in Basel aktiv sind, den sogenannten «Vorbildern für die Welt von morgen» ist bestärkend.


Umweltbildung an Schulen, wie kommt es dazu? Kommen die Schulen auf dich oder du auf die Schulen zu?
Einerseits mache ich das gesamtschweizerisch für die «Linie-e». Die «Linie-e» übernimmt die gesamte Administration. Schulklassen können dort direkt Lerneinheiten buchen. Ich habe für die «Linie-e» das Modul Solarenergie mitentwickelt und bin Guide für diese Modul. Korrekterweise hat dies nichts mit «Nomatark» zu tun, sondern ich arbeite dort im Auftrag von «Energie Zukunft Schweiz». Andererseits schaue ich, dass ich einmal im Jahr mit «Nomatark» eine Kooperation mit einer Schule eingehen kann. Hierfür stelle ich entsprechende Anträge. Natürlich können sich interessierte Schulen oder Lehrkräfte auch direkt bei mir melden.


Wie sieht der Unterricht bei Dir aus?
Der Unterricht wird sehr spezifisch auf die Schule und das Alter der Teilnehmenden ausgearbeitet. Wir haben ein Grundangebot mit vier Lektionen zum Thema Energie. Denn fast alle Energieformen haben ihren Ursprung bei der Sonne. Die Wasserkraft kann nur genutzt werden, weil die Sonne das Wasser aus den Ozeanen zurück in die Alpen transportiert. Wind entsteht, weil die Sonne die Erde erwärmt. Auch Nahrung ist nichts anderes als umgewandelte Sonnenenergie. Das gilt ebenso für die fossilen Energieträger Öl, Gas und Kohle. Zu Beginn müssen die Kinder und Jugendlichen das Energiesystem verstehen: Energie kann nicht erzeugt, sondern nur von einer Form in die andere umgewandelt werden. Dazu gibt es unzählige praktische Beispiele. Vom Velogenerator über ein Energiespiel zur aktuellen Energieversorgung in der Schweiz, bis hin zu Experimenten mit Spiegelkraftwerken und Photovoltaik-Modulen. Zum Schluss bauen die Teilnehmenden eine eigene kleine Solaranwendung. Das kann ein solarbetriebenes Instrument, ein vibrierender Roboter, ein Flugzeug oder ein Auto sein. Es geht uns darum, dass die Schulklassen einen direkten Bezug zum Thema Energie und Nachhaltigkeit erhalten und auch etwas mit nach Hause nehmen können.


Jetzt bist du Lehrer, früher warst auch du Schüler. Wenn du zurück denkst an deine Zeit als Student, welchen Einfluss hatte das Hyperwerk auf dich, auf dein Denken und auf dein Design?
Am Hyperwerk habe ich während meiner Bachelorthesis die Idee «Nomatark» entwickelt, die technischen Fragestellungen gelöst und den ersten Prototypen gebaut. Während meinem Master am Institut Integrative Gestaltung an der HGK konnte ich inhaltlich an der Aufbereitung des Lehrmittels arbeiten. Zudem wurden die vier mobilen Solarkraftwerke fertiggestellt, die ich bis heute für den Transport der gesamten Infrastruktur verwende. Das Hyperwerk bietet einem alles und nichts zugleich. Alles ist möglich. Das ist Fluch und Segen und hat dazu geführt, dass ich mir viel Zeit für die Entwicklung meiner Projektidee genommen habe. Mit was für einem Produkt kann ich nützlichen Inhalt generieren? Was begeistert mich? Ich habe mich sehr schwer getan mit der Sinnfrage kreativer Arbeit und nach gesellschaftlicher Relevanz gesucht. Schlussendlich habe ich mich gegen ein Produkt und für ein Werkzeug entschieden. Wie sich heute zeigt, hat das sehr gut funktioniert; «Nomatark» ist nach zehn Jahren immer noch unterwegs.


Musstest du Dein Projekt zu Beginn mit Stiftungsbeiträgen finanzieren?
Ja, ich habe eine Unmenge an Anträgen gestellt. Natürlich habe ich zuerst einfach mal viele Absagen erhalten. Ich war schon froh, überhaupt eine Antwort zu bekommen. «Nomatark» war 2009 – also noch vor der Klimabewegung – ein Projekt, das bei den Stiftungen zwischen Stuhl und Bank gefallen ist, weil man das Projekt nicht zuordnen konnte oder schlicht nicht verstehen wollte. Und jetzt hat mich die Klimabewegung eingeholt. Das war Pionierarbeit und nun sind wir aktueller denn je.

Vor dem Gespräch hast du gesagt, die Dekarbonisierung wird vielleicht ein Gesprächsthema sein. Was kannst du dazu sagen?
Da wir die Photovoltaik zu den Menschen bringen, war von Anfang an auch die Thematik des mobil Unterwegsseins ein zentraler Aspekt. Wir müssen uns nicht nur von der Atomenergie verabschieden, sondern auch die Mobilität neu denken und auf fossile Energieträger verzichten. Die Entscheidung, bei «Nomatark» auf das Velo zu setzen und zwar auf das E-Bike, ist sehr bewusst gefällt worden. Mit dem geringen Eigengewicht ist das Fahrrad das energieeffizienteste Fortbewegungsmittel, das es gibt. Auch im Vergleich mit einem Elektroauto ist ein Velo immer noch 30 Mal effizienter im Ressourcenverbrauch. Andererseits können damit Orte erreicht werden, die anderen Verkehrsmitteln nicht offen stehen. Das Velo ist flexibler und urbaner. Wenn du dich aus eigener Kraft fortbewegst, setzt du automatisch einen Fokus und reduzierst dein Equipment auf das Wesentliche. Das ist effizient und elektrisch unterstützt ist auch das Anfahren mit schweren Lasten kein Problem mehr. Und ganz nebenbei sind wir dadurch CO2-frei unterwegs. «Nomatark» soll auch ein Bekenntnis zur Verkehrswende und sanfter Mobilität sein. Und natürlich ist es auch eine Liebeserklärung an das Fahrrad.


Kennst Du Nico Paech?
Nein.

Nico Paech ist ein deutscher Wirtschaftsprofessor und Verfechter der Postwachstumsökonomie. Er sagt, es sei eine Farce zu glauben, wir könnten mit der Technologie und der grünen Energiewende das Ziel erreichen, das nötig sei, um die Umwelt nachhaltig zu schützen. Er sagt, der einzige Weg sei, weniger zu konsumieren, weniger zu arbeiten, weniger zu reisen und dadurch weniger Energie zu verbrauchen. Suffizienz ist in seiner Ökonomie das Schlüsselwort. Paechs Ansatz kritisiert die Idee der Energiewende mit Hilfe der neuen Technologien als Wolf im Schafspelz. Wie ordnest Du diese Position ein?
Die Solarenergie ist keine neue Technologie. 1877 wurde der photovoltaische Effekt erstmals nachgewiesen. 1883 wurde dann der erste Vorläufer der heutigen Solarzelle gebaut. Aber erst im letzten Jahrzehnt wurden die PV-Module günstiger und die Technologie wirtschaftlich konkurrenzfähig. Die Wasserkraft hat man schon in der Antike nutzbar gemacht. Im Mittelalter folgte die Windenergie. Meine Vorfahren – ich heisse Müller mit Nachnamen – haben die Bewegungsenergie von Wasser und Wind umgeleitet und mit aufeinander kreisenden Steinen Korn gemahlen. Heute wird mit dieser Technologie anhand von Generatoren Strom produziert. Wir sprechen also von alten und gut erprobten Technologien. Neu ist beispielsweise, dass die ETH auf ihrem Dach in Zürich CO2-neutralen Treibstoff mit einem Parabolspiegel erzeugen kann. Dort wird mit der Sonne CO2 und Wasser aus der Umgebungsluft abgeschieden und aufgespalten. Das sind zurzeit noch kleine Mengen, aber damit ist theoretisch bewiesen, dass es möglich sein wird, klimaneutral zu fliegen. Trotzdem hast du recht mit dem was du ansprichst: Es gibt den bekannten Reboundeffekt. Anschaulich wird das etwa in der Automobilindustrie, wenn wir die Modelle und ihre Entwicklung über die Jahrzehnte beobachten. Der VW Beetle, dessen Retro-Design an den VW Käfer angelehnt ist, ist technisch weiter entwickelt. Sein Verbrauch ist dennoch etwa gleich geblieben wie beim Vorläufer. Warum? Ganz einfach: Die Ansprüche sind gestiegen. Sicherheit und Komfort machen das Modell schwerer und mehr PS sowie eine höhere Geschwindigkeit holen 50 Jahren Motorenentwicklung ein. Da hilft auch der Katalysator nichts. Effizienz alleine reicht bei den konventionellen Energieträgern nie! Es braucht kurzfristig die Suffizienz und langfristig den Totalausstieg.


Wie siehst du die Zukunft?
Ich mache mir keine Sorgen um die Zukunft. Das Energiepotenzial der Sonne ist immens. Und noch derart wenig ausgeschöpft! Ich habe keine Angst vor einer Energielücke. Kopfschmerzen bereitet mir, dass wir trotz Peak Oil immer noch unglaublich viel Öl verbrennen. Es gibt nicht zu wenig, es gibt noch viel zu viel! Damit muss endlich Schluss sein. Wachstum ist auch ohne Öl möglich.

Wir müssen uns nicht einschränken?
Doch, aber die Frage ist, wo! Natürlich sehe ich den zinsbedingten Wachstumszwang kritisch. Auf einem begrenzten Planeten immer weiter wachsen zu müssen, ist ökologisch unmöglich zu bewältigen und auch ökonomisch werden damit völlig falsche Anreize gesetzt. Gleichwohl denke ich, dass Konzepte wie beispielsweise die 2000-Watt Gesellschaften heute überholt sind, weil wir mit erneuerbaren Energien Strom im Überfluss produzieren könnten.
Die Sonne liefert in der Schweiz pro Quadratmeter jährlich etwa gleich viel Energie wie 100kg Heizöl. Wenn wir die bereits bebauten Flächen der Schweiz mit Photovoltaik ausrüsten würden – das benötigte Silizium wäre in grossen Mengen verfügbar –, könnten wir alle Atomkraftwerke abschalten und die Tankstellen schliessen. Wir könnten sogar die Wasserkraftwerke vom Netz nehmen. Natürlich reissen wir die Staumauern nicht ein, weil wir die Energie auch speichern müssen. Wind, Wasser und Sonne ergänzen sich. Man muss das ganzheitlich betrachten.


Kommen wir zurück zu den Einschränkungen. Worin gibst du Nico Paech recht?
Seine Forderung mag beispielsweise auf unser Konsumverhalten zutreffen. Ich habe den Faktor-4 Preis von sun21 gewonnen. Mittlerweile heisst er Faktor-5 Preis. Die Suffizienz ist auch für das Projekt «Nomatark» ein grosses Thema. Es gibt Messungen, die genau belegen, in welchem Bereich die Nachhaltigkeit einen Sinn hat und wo es Pflästerlipolitik ist. Demnach haben wir eine grosse Hebelwirkung bei der Mobilität und beim Energieverbrauch in den Haushalten. Wie baue ich? Wie heize ich? Woher kommt der Strom? Wie bin ich unterwegs? Fliege ich? Wohin gehe ich in die Ferien? Wie oft gehe ich in die Ferien? Wie fahre ich zur Arbeit? Habe ich ein Auto? Teile ich ein Auto? Lebe ich autofrei? Fahre ich Fahrrad? Ich glaube aber nicht, dass die Angstmacherei, wonach uns die Energiewende nur gelingen könne, wenn wir uns radikal einschränken würden, für die Übertragung auf die breite Masse zielführend sein wird.


Welchen Film kann man schauen, wenn man etwas über die Energiewende lernen will?
Da gibt es eine ganze Menge. Auf der neuen Website nomatark.ch wird es eine Unterseite Umweltkino geben, auf der wir Filme empfehlen. «Power to Change – Die Energierebellion» von 2016 ist dort sicherlich dabei. Einer der aktuellsten Filme die wir im nächsten Umweltkino zeigen werden, ist «The Human Element». In dieser Dokumentation geht es darum, wie der Mensch neben Erde, Feuer, Wasser und Luft zum fünften Element wurde. Durch die Nutzung fossiler Brennstoffe wurde das Kohlenstoffdioxid-Level in der Atmosphäre erhöht. Das Gleichgewicht von Erde, Feuer, Wasser und Luft ist verändert worden. Kurzwelliges Sonnenlicht, welches auf die Erde trifft, wird in langwellige Wärmestrahlung umgewandelt und reflektiert. Langwellige Strahlung kann aber schlechter die Wolken durchdringen und wird von den Treibhausgasen zurück auf die Erde reflektiert. Zu wenig Treibhausgase können zu einer Eiszeit führen, zu viel erhitzen das Klima. Darum sollten wir den CO2-Level unbedingt unter 450 ppm (Anm. der Redaktion: ppm = Parts per million, Teile pro Million; in diesem Fall Anteil CO2 als Bestandteil der Luft) halten.

Wie wärs mal mit...?
...Strom aus dem eigenen Solarkraftwerk.



Vielen Dank an Fabian Müller für die spannenden Gedanken und Anregungen.


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von Timon Sutter
am 22.06.2020


Fotos
© Timon Sutter für Wie wär's mal mit

© Eventfotos Fabian Müller, Nomatark


Wer die Bilder weiterverwenden möchte, muss sich die Rechte bei Wie wär’s mal mit einholen.


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