Skateboardverein Rock und Roll: Im Gespräch mit Claudia und Salome
Was dem einen die Füsse und dem anderen das Fahrrad ist manchen ein Brett mit vier Rädern. Basel bietet zahlreiche Orte, wo es sich wunderbar skaten lässt – sei es in Hallen, beim Hafen oder auf der Strasse. Wir trafen Claudia und Salome, zwei Skaterinnen, die sich mit ihrem Skateboardverein Rock und Roll in Basel und schweizweit dafür einsetzen, Mädchen und Frauen zum Skateboarden zu ermutigen und sie darin zu fördern.
Liebe Claudia, liebe Salome, wer seid ihr und was macht ihr, wenn ihr nicht auf dem Brett steht?
Claudia: Ich bin Claudia, wohne in Basel und skate seit 2010. Wenn ich nicht selber auf dem Brett stehe, stehen die Kids, welche ich in der Trendsporthalle unterrichte, auf dem Skateboard. Nebst Skateboardlektionen unterrichte ich auch Sport. Dies kombiniere ich mit der Arbeit auf dem Sportamt Basel-Stadt, wo ich die Anlässe des freiwilligen Schulsports koordiniere.
Salome: Ich heisse Salome, bin 24 Jahre jung, lebe in Basel und bin schon als Mädchen immer wieder auf dem Skateboard gestanden. Ansonsten verbringe ich viel Zeit im Spital, bei meiner Arbeit als Pflegefachfrau.
Wie hat das mit Rock und Roll begonnen?
Claudia: Salome und ich haben uns in der alten Skatehalle «Pumpwerk» kennengelernt. Wir skaten oft zusammen und waren lange Zeit die einzigen aktiven Frauen in der Basler Skateszene. Wir wussten aber, dass es vereinzelte Skaterinnen in der Schweiz gibt. So hatten wir das Ziel, ein Wochenende zu veranstalten, um die Frauen zu vereinen und einander kennenzulernen. Seit 2012 veranstalten wir gemeinsam mit der Unterstützung der Trendsportleiterin Karin Bleile vom Verein Trendsport. Mittlerweile zieht das All Girls Summer Weekend viele Einsteigerinnen an. Die Stimmung ist besonders, da wir nur unter Frauen skaten, was sonst kaum vorkommt. Kein Druck, keine Hemmungen, einfach drauflos skaten mit anderen Mädels neue Tricks lernen. Es ist schön zu sehen, dass bis jetzt die Teilnehmerzahl stetig gestiegen ist. Die zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und ist auch die Motivation noch mehr solche Anlässe zu organisieren. Deshalb gründeten wir vor einem Jahr mit zwei weiteren Skaterinnen, Marianna und Coco, unseren Verein Rock und Roll.
Salome: Als ich in jungen Jahren mit meinem grossen Bruder Skaten war, sah ich so gut wie nie andere Mädchen oder Frauen skaten. Mit Claudia habe ich einen richtig guten Skatebuddy gefunden. Wir pushen uns gegenseitig. Da es momentan viele Frauen gibt, die anfangen zu skaten, ist Claudia mit der Idee gekommen einen Verein zu Gründen.
Skateboarden wurde bei den Olympischen Spielen aufgenommen und in Basel finden immer wieder Filmscreenings von Skate– und Surffilmen statt. Gibt es mittlerweile einen Boom um Brettsporte? Wie seht ihr das?
Claudia: Durch die steigende Zahl an Teilnehmerinnen haben wir auch bemerkt, dass der Skateboardboom in der Schweiz angekommen ist. Mit unserem Ziel, Mädchen und Frauen zum Skateboarden zu motivieren, packen wir die Gelegenheit am Schopf und versuchen von dem Boom zu profitieren.
Salome: Es ist schön zu sehen, dass der Brettsport boomt. Jeder geht das Ganze unterschiedlich an. Für mich ist Skaten ein Lifestyle. Ich finde es wichtig, die Frauenszene zu pushen.
Seit das Pumpwerk geschlossen wurde, gibt es die Trendsporthalle als einzige Indooranlage in Basel. Reicht dies aus oder braucht es es mehr Orte zum Skaten?
Claudia: Ich glaube, wir dürfen uns in Basel nicht beklagen. Wir können froh sein, überhaupt eine Skatehalle zu haben. Ebenso sind in den letzten Jahren neue kleinere Skateparks und Spots entstanden, die das Skaten in der Stadt sehr abwechslungsreich machen. Was Basel jedoch nicht hat, ist ein grosser Skatepark, welcher einen Bowl- und einen Street-Teil beinhaltet. Ja, einen grossen Outdoorskatepark, das bräuchte die Stadt noch.
Salome: Die ganze Stadt ist ein Skatepark. Ich finde Basel gibt einige ganz tolle Plätze her zum Skaten.
Was sind eure Pläne und Wünsche für die Zukunft von Rock und Roll?
Claudia: Noch mehr Frauen zum Skaten zu bringen! Es macht riesig Freude, den Fortschritt der Frauen mitzuverfolgen und sie zu pushen. Wir möchten aber nicht nur für die Frauen, sondern für die ganze Skate Community in Basel etwas bieten und weitere Projekte, wie zum Beispiel das Winterprojekt in der Halle auf die Beine stellen.
Salome: Die Frauenszene zusammen bringen, noch mehr Leute motivieren und noch mehr Events und Trips planen – hoffentlich folgen noch viele weitere Projekte!
Wo geht ihr sonst so skaten, wenn ihr nicht in der Halle seid?
Claudia: Ich bevorzuge Rampen und Bowls, deswegen bin ich meistens im DIY Skatepark Portland anzutreffen. Mein absoluter Lieblingsspot. Im Sommer treffen wir Frauen uns meistens am Dienstagabend auf der Summerkunschti.
Salome: Da ich lieber streetskate, gehe ich gerne in die Trendsporthalle. Hin und wieder taste ich mich auch an Portland ran, was ich als persönliche Herausforderung sehe.
Wenn ihr ein Skateboard Trick wärt, welcher wäre das?
Claudia: No Comply 180 – das war mein erster Trick, den ich gelernt habe und an dem habe ich immer noch sehr viel Spass. Du nimmst den Vorderfuss vom Brett und löst mit dem Hinterfuss eine 180 Grad Drehung des Brettes und auch des Körpers aus.
Salome: Definitiv Heelflip – mit dem habe ich schon Höhen und Tiefen erlebt.
Wie wär’s mal mit...
...einem Einblick in die Skateszene?
Wir bedanken uns herzlich bei Claudia uns Salome für den spannenden Einblick in ihren Skateralltag.
_
von Una Lupo
am 22.10.2018
Fotos
© Una Lupo für Wie wär's mal mit
Wer die Bilder weiterverwenden möchte, muss sich die Rechte bei Wie wär’s mal mit einholen.
Was dem einen die Füsse und dem anderen das Fahrrad ist manchen ein Brett mit vier Rädern. Basel bietet zahlreiche Orte, wo es sich wunderbar skaten lässt – sei es in Hallen, beim Hafen oder auf der Strasse. Wir trafen Claudia und Salome, zwei Skaterinnen, die sich mit ihrem Skateboardverein Rock und Roll in Basel und schweizweit dafür einsetzen, Mädchen und Frauen zum Skateboarden zu ermutigen und sie darin zu fördern.
Liebe Claudia, liebe Salome, wer seid ihr und was macht ihr, wenn ihr nicht auf dem Brett steht?
Claudia: Ich bin Claudia, wohne in Basel und skate seit 2010. Wenn ich nicht selber auf dem Brett stehe, stehen die Kids, welche ich in der Trendsporthalle unterrichte, auf dem Skateboard. Nebst Skateboardlektionen unterrichte ich auch Sport. Dies kombiniere ich mit der Arbeit auf dem Sportamt Basel-Stadt, wo ich die Anlässe des freiwilligen Schulsports koordiniere.
Salome: Ich heisse Salome, bin 24 Jahre jung, lebe in Basel und bin schon als Mädchen immer wieder auf dem Skateboard gestanden. Ansonsten verbringe ich viel Zeit im Spital, bei meiner Arbeit als Pflegefachfrau.
Wie hat das mit Rock und Roll begonnen?
Claudia: Salome und ich haben uns in der alten Skatehalle «Pumpwerk» kennengelernt. Wir skaten oft zusammen und waren lange Zeit die einzigen aktiven Frauen in der Basler Skateszene. Wir wussten aber, dass es vereinzelte Skaterinnen in der Schweiz gibt. So hatten wir das Ziel, ein Wochenende zu veranstalten, um die Frauen zu vereinen und einander kennenzulernen. Seit 2012 veranstalten wir gemeinsam mit der Unterstützung der Trendsportleiterin Karin Bleile vom Verein Trendsport. Mittlerweile zieht das All Girls Summer Weekend viele Einsteigerinnen an. Die Stimmung ist besonders, da wir nur unter Frauen skaten, was sonst kaum vorkommt. Kein Druck, keine Hemmungen, einfach drauflos skaten mit anderen Mädels neue Tricks lernen. Es ist schön zu sehen, dass bis jetzt die Teilnehmerzahl stetig gestiegen ist. Die zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und ist auch die Motivation noch mehr solche Anlässe zu organisieren. Deshalb gründeten wir vor einem Jahr mit zwei weiteren Skaterinnen, Marianna und Coco, unseren Verein Rock und Roll.
Salome: Als ich in jungen Jahren mit meinem grossen Bruder Skaten war, sah ich so gut wie nie andere Mädchen oder Frauen skaten. Mit Claudia habe ich einen richtig guten Skatebuddy gefunden. Wir pushen uns gegenseitig. Da es momentan viele Frauen gibt, die anfangen zu skaten, ist Claudia mit der Idee gekommen einen Verein zu Gründen.
Skateboarden wurde bei den Olympischen Spielen aufgenommen und in Basel finden immer wieder Filmscreenings von Skate– und Surffilmen statt. Gibt es mittlerweile einen Boom um Brettsporte? Wie seht ihr das?
Claudia: Durch die steigende Zahl an Teilnehmerinnen haben wir auch bemerkt, dass der Skateboardboom in der Schweiz angekommen ist. Mit unserem Ziel, Mädchen und Frauen zum Skateboarden zu motivieren, packen wir die Gelegenheit am Schopf und versuchen von dem Boom zu profitieren.
Salome: Es ist schön zu sehen, dass der Brettsport boomt. Jeder geht das Ganze unterschiedlich an. Für mich ist Skaten ein Lifestyle. Ich finde es wichtig, die Frauenszene zu pushen.
Seit das Pumpwerk geschlossen wurde, gibt es die Trendsporthalle als einzige Indooranlage in Basel. Reicht dies aus oder braucht es es mehr Orte zum Skaten?
Claudia: Ich glaube, wir dürfen uns in Basel nicht beklagen. Wir können froh sein, überhaupt eine Skatehalle zu haben. Ebenso sind in den letzten Jahren neue kleinere Skateparks und Spots entstanden, die das Skaten in der Stadt sehr abwechslungsreich machen. Was Basel jedoch nicht hat, ist ein grosser Skatepark, welcher einen Bowl- und einen Street-Teil beinhaltet. Ja, einen grossen Outdoorskatepark, das bräuchte die Stadt noch.
Salome: Die ganze Stadt ist ein Skatepark. Ich finde Basel gibt einige ganz tolle Plätze her zum Skaten.
Was sind eure Pläne und Wünsche für die Zukunft von Rock und Roll?
Claudia: Noch mehr Frauen zum Skaten zu bringen! Es macht riesig Freude, den Fortschritt der Frauen mitzuverfolgen und sie zu pushen. Wir möchten aber nicht nur für die Frauen, sondern für die ganze Skate Community in Basel etwas bieten und weitere Projekte, wie zum Beispiel das Winterprojekt in der Halle auf die Beine stellen.
Salome: Die Frauenszene zusammen bringen, noch mehr Leute motivieren und noch mehr Events und Trips planen – hoffentlich folgen noch viele weitere Projekte!
Wo geht ihr sonst so skaten, wenn ihr nicht in der Halle seid?
Claudia: Ich bevorzuge Rampen und Bowls, deswegen bin ich meistens im DIY Skatepark Portland anzutreffen. Mein absoluter Lieblingsspot. Im Sommer treffen wir Frauen uns meistens am Dienstagabend auf der Summerkunschti.
Salome: Da ich lieber streetskate, gehe ich gerne in die Trendsporthalle. Hin und wieder taste ich mich auch an Portland ran, was ich als persönliche Herausforderung sehe.
Wenn ihr ein Skateboard Trick wärt, welcher wäre das?
Claudia: No Comply 180 – das war mein erster Trick, den ich gelernt habe und an dem habe ich immer noch sehr viel Spass. Du nimmst den Vorderfuss vom Brett und löst mit dem Hinterfuss eine 180 Grad Drehung des Brettes und auch des Körpers aus.
Salome: Definitiv Heelflip – mit dem habe ich schon Höhen und Tiefen erlebt.
Wie wär’s mal mit...
...einem Einblick in die Skateszene?
Wir bedanken uns herzlich bei Claudia uns Salome für den spannenden Einblick in ihren Skateralltag.
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von Una Lupo
am 22.10.2018
Fotos
© Una Lupo für Wie wär's mal mit
Wer die Bilder weiterverwenden möchte, muss sich die Rechte bei Wie wär’s mal mit einholen.