Space Grotesk: Im Gespräch mit David Herrmann und Jan Knopp

Space Grotesk ist Showroom, Verkaufsfläche und Plattform zugleich. David Herrmann und Jan Knopp sind Mitbegründer vom interdisziplinären «Kollektiv Konstruktiv», welches sich aus DesignerInnen und KommunikationsspezialistInnen zusammensetzt. Gemeinsam haben sie den Space Grotesk initiiert. Weshalb sie sich im Zeitalter des Onlineshoppings dafür entschieden haben, ein lokales Geschäft vor Ort zu führen? Dies und mehr erfahren wir im Folgenden.


Lieber David, lieber Jan wer seid ihr und was treibt ihr so im Leben?
Jan: Puh. Willst Du einen Kaffee?
David: Ja gerne.

Space Grotesk – was ist das?
Space Grotesk ist ein temporäres Möbelhaus, das als Showroom für lokales Design und Handwerk agiert.


Beschreibt den Ort in 3 treffenden Worten.
Konzentration lokaler Form.

Wer gehört alles zum Team und wie ist die Rollenverteilung?
Jan: Anita und Meret schmeissen den Laden. David und ich ziehen die Fäden im Hintergrund.



Was findet man im Space Grotesk alles?
Alles, was die Region zum Thema «Wohnen» hergibt: Design und Möbel lokaler Handwerker und ausgewählte Produkte lokaler Händler.

Und was findet man hier auf gar keinen Fall?
Massenware.


Sind nur lokale Designer beteiligt?
Ja und lokale Händler, um diese beim Namen zu nennen, anbei die Auflistung:
Arno Wolf
mobilarwerkstatt
Boenicke Audio
Betonist
Dino Works
Idealraum
Isabel Bürgin
Minimal Design Moebelwerkstatt Oeschger
Unrefined Basel
Weidmann
Klemens Grund
minimöbl
Wunschvelo
Beat Pargätzi
Manufaktur 5
Thismade
Boycotlettes
irides
kollektiv vier
Riviera
Jacoby
Designbutik
Müller Palermo
Hafenpiraten
Aimono Ceramic


Woher kam die Inspiration zum Space?  
Die Behäbigkeit und Beliebigkeit der Messen ist Urkatalysator für die Idee. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass solche Räume oder Konzepte fehlen und es einen Bedarf gibt dafür.

Was treibt ihr sonst so, wenn ihr nicht gerade ein Projekt anreisst?  
Uns trifft man vor allem im Hafen bei der Marina, in der Stadtwerkstatt, im Goldenen Fass, am Kreiterhof und im Naturbad.


Wenn Space Grotesk ein Objekt wäre, welches wäre es und weshalb?
Eine japanische Säge: Sie trennt auf Zug und verbindet neu.

Was wäre eurer Meinung nach das ultimative Designmöbel?
Das ultimative Möbel wäre die objekthaft nutzbare Lösung eines präzise formulierten Problems.


Beschreibt Schweizer Design in euren Worten.
In der Schweiz gibt es mit den verschiedenen Landesteilen nicht wirklich eine einheitliche Designsprache. Das klarste Designmerkmal ist vielleicht der Rösti- und Polentagraben. Die Suche nach der perfekten Form und der Fokus auf Materialisierung und Verarbeitung ist dabei der kleinste gemeinsame Nenner. Wir wünschen uns, dass «made in Switzerland» im Sinne von hier gedacht und gemacht, gerne auch mit den Nachbarn in Deutschland, Frankreich, Italien oder Österreich, wieder wichtiger wird.  


Mit welcher Ansage würdet ihr Menschen dazu bewegen, nachhaltige Produkte zu kaufen bzw. nachhaltig zu leben?
Kein Argument ist stärker als eine Handlung. Deshalb machen wir Space Grotesk, weil wir glauben, dass das mehr bringt, als irgendwelche Appelle.

Wie wär's mal mit…
…einem lokalen Bio-Döner-Laden?


Vielen Dank an David und Jan für die Einblicke in das temporäre Möbelhaus im BâleoErlenmatt in Basel. Wie wär’s mal mit lokalem Design?


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von Ana Brankovic
am 17.06.2019

Fotos
© Carlo Kohal für Wie wär's mal mit


Wer die Bilder weiterverwenden möchte, muss sich die Rechte bei Wie wär’s mal mit einholen.

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