UNDSIE: Nadine Michelle Scherer und Samuel Dober im Gespräch
Zu Besuch im Atelier von UNDSIE dürfen wir nicht nur eine der kreativen und ästhetisch äusserst ansprechenden Patisserien verkosten, sondern erfahren auch einiges über das gemeinsame Label von Nadine Michelle Scherer und Samuel Dober. Was Kuchen und Kleider gemeinsam haben und wie die beiden kulturellen Handwerke in einer Kollektion kombiniert werden können, erfahrt ihr hier.
Liebe Nadine, lieber Samuel, wer seid ihr und was macht ihr?
Samuel: Ich bin Samuel, bald 28 und komme ursprünglich aus der Ostschweiz, aus dem Kanton St. Gallen. Ich habe Konditor/Confiseur gelernt und bin eigentlich schon von klein auf in einer Backstube aufgewachsen, da meine Eltern ein Restaurant und eine Konditorei betrieben haben. Für mich wurde dann schnell klar, dass ich dieses Handwerk ebenfalls erlernen möchte. Danach habe ich überall in der Schweiz ein paar Erfahrungen gesammelt. Nachdem ich die Lehre abgeschlossen habe, arbeitete ich als Chocolatier in Luzern, dann als Chef-Patissier in einem Gourmet-Restaurant und so konnte ich viel Verschiedenes mitnehmen, bevor ich meine eigenen Sachen kreieren wollte. Nun bin ich in Basel und arbeite für Christian Lorenz in der Aktienmühle und für die Landestelle. Nebenbei arbeite ich für das Label UNDSIE, welches ich zusammen mit Nadine im letzten Jahr gegründet habe.
Nadine: Und ich bin Nadine Michelle, komme aus Solothurn und bin auch 28. Ich habe eine Schneiderlehre gemacht und bin bereits die fünfte Generation in der Familie, welche sich diesem Beruf widmet, bin also auch damit gross geworden oder habe es bereits im Blut. Ich habe dann nach der Lehre die Matur nachgeholt und Mode studiert. Danach habe ich in Zürich für Kazu – eine japanische Designerin – gearbeitet und viele japanische Schnitttechniken, welche mich sehr interessieren, gelernt. Danach war ich in München beim Label WE’RE, bevor ich dann zurück nach Basel kam, wo wir gemeinsam unser eigenes Label gegründet haben.
Wie ist es zu dieser Kollaboration gekommen?
Nadine: Wir haben uns bereits vor sieben Jahren in Solothurn kennengelernt, wo Samuel damals bei Sutteria gearbeitet hat. Wir sind dann mal zusammen zu den Chocolate Masters in Bern.
Samuel: Genau, das ist ein Wettkampf für Patissiers und Chocolatiers. Da haben wir das Finale geschaut und wussten damals schon, dass wir irgendwann einmal etwas gemeinsam machen wollen. Ursprünglich war die Idee an den Chocolate Masters in Paris, genauer gesagt der Modenschau teilzunehmen, bei der die Kleidung aus Schokolade und anderen Lebensmitteln besteht.
Nadine: Wir haben uns dann wieder ein wenig aus den Augen verloren, jeder hat halt sein eigenes Ding gemacht. In Zürich haben wir uns dann wieder getroffen und seither haben wir uns bei den meisten Projekten gegenseitig unterstützt. Plötzlich haben sich unsere Arbeiten gegenseitig beeinflusst und irgendwie überschnitten. So kam es dann zu dieser gemeinsamen Kollaboration und schliesslich unserem Label UNDSIE.
UNDSIE – was steckt hinter diesem Namen?
Samuel: Entstanden ist der Name in München, weil da das Verlangen nach einem eigenen Label aufkam. Wir waren dann auf der Suche nach Etwas, was unsere beiden Handwerke verbindet und dies zum Ausdruck bringen kann.
Nadine: Für uns steht ‚Sie’ im Namen für unsere Muse, welche sich je nach Kollektion immer wieder ändert, aber die immer im Mittelpunkt des Geschehens steht. Man kann es jedoch als Singular oder Plural verstehen und es lässt sich auch auf sehr Vieles beziehen. Wir lassen das auch gerne einfach offen, wenn wir danach gefragt werden.
Samuel: Und es ändert sich auch bei jeder Kollektion wieder, deshalb ist es wichtig, dass es wandlungsfähig ist.
Wo findet ihr eure Inspirationen?
Nadine: In Gerüchen, Farben, Bewegungen, Gesten, Verhaltensweisen, Konsistenzen, Strukturen, Geräuschen und Wahrnehmungen.
Samuel: Das bringt es sehr auf den Punkt. Grundsätzlich findet man aber in Allem Inspiration.
Nadine: Aber nicht in Allem auf jede Art und Weise.
Samuel: Wir erstellen dazu auch gerne ein Moodboard, auf das man immer wieder zurückgreifen kann. Denn eine Kollektion zu entwickeln ist ein wahnsinnig langer Prozess, bei dem man sich auch schnell verlieren kann.
Nadine: Zudem denken wir auch immer wieder daran zurück für wen – also für welche Muse – wir diese Kollektion entwerfen wollen. Das Moodboard und die Farb- und Geschmacksentwicklung spielen dabei eine grosse Rolle im Entwicklungsprozess. Dafür nehmen wir uns auch sehr gerne die Zeit dafür. Das ist auch ein Teil unserer Arbeit, der uns sehr viel Spass macht und unser Label entwickelt sich meistens auch genau in diesen Schaffensphasen wieder weiter.
Wenn euer Label ein Song wäre, welcher wäre es?
Samuel: Für jede Kollektion ist es da wieder anders, aber den Schweizer Künstler Faber höre ich zur Zeit sehr gerne. Aber es auf einen Song zu beschränken ist schwierig. Es wäre wohl eher ein ganzes Album.
Nadine: Bei mir ist es so, dass ich während der kreativen Arbeit am liebsten Stille habe. Deshalb kann ich hierzu gar keinen Song nennen. Es sind mehr die Geräusche von draussen und die Stille im Raum, die mich inspirieren und während der Arbeit begleiten.
Wer trägt eure Kollektionen und wer isst eure Kreationen?
Samuel: In erster Linie sind das sicherlich Menschen, die bewusst konsumieren und ein Schweizer Produkt zu schätzen wissen. Bei uns ist alles handmade und entsteht meistens bei uns im Atelier. Und natürlich auch Leute, die gerne etwas Exklusives suchen, denn bei den Kleidern gibt es oft nicht mehr als 8-10 Kleidungsstücke pro Design und die Pastry ist auch eher ausgefallen, das muss man mögen.
Nadine: Für uns ist die Pastry das Accessoire der Kollektion und deshalb sind unsere Kollektionen auch für Leute, die das verstehen können und diese auch als einzigartige Schmuckstücke wertschätzen.
Was mögt ihr an eurem Alltag besonders gerne? Und was eher nicht?
Samuel: Was ich am meisten schätze ist die Kreativität, die mich jeden Tag erwartet. Ich habe keine Vorgaben und die Freiheit selber zu bestimmen, was ich mache. Es gab einmal eine Phase, in der ich leider zu wenig Zeit für UNDSIE hatte, das mochte ich dann nicht besonders. Aber sonst geniesse ich das Leben sehr.
Nadine: Was ich wahnsinnig toll finde, sind die Recherche-Momente mit den Farb- und Geschmackskonzeptionen. Aber auch die Schneiderei und die anschliessende Umsetzung dieser Konzepte. Was mir noch etwas schwer fällt, ist die Repräsentation gegen aussen, also auch der Verkauf unserer Produkte. Da bin ich eher die stille Macherin.
Mit wem würdet ihr gerne mal einen Kaffee trinken gehen?
Nadine: Ich würde gerne einmal einen Tee mit Dalai Lama trinken und mich mit ihm ein wenig austauschen. Das wäre bestimmt eine grosse Bereicherung.
Samuel: Auch ich würde eher einen Tee trinken, am liebsten mit Carmen Herrera. Die amerikanische Künstlerin wurde erst sehr spät entdeckt und hat Weltruhm erlangt, mit dieser Persönlichkeit würde ich mich gerne mal ein wenig unterhalten.
Was mögt ihr an Basel am meisten, was überrascht euch an dieser Stadt?
Samuel: Ich geniesse die Anonymität, obwohl Basel ja eher ein kleine Stadt ist. Was ich auch besonders schätze sind die Museen und Parks hier. Dort halten wir uns besonders gerne auf. Was mich überrascht, ist dieser Konflikt zwischen Gross- und Kleinbasel, den ich bisher eigentlich kaum wahrgenommen habe, mir jedoch schon von vielen Seiten erzählt wurde.
Nadine: Da schliesse ich mich an. Schön ist auch, dass man alles mit dem Fahrrad erreichen kann. Und was mir auch besonders gefällt sind die vielen Brunnen, die es in der Stadt gibt. Das hat uns auch schon sehr inspiriert.
An welchen Orten kann man in Basel am besten entspannen?
Samuel: Draussen. Am liebsten entdecken wir auch immer wieder Neues mit der Nichte von Nadine.
Nadine: Entspannen muss ich erst noch etwas besser lernen. Aber wenn, dann gehe ich sehr gerne mit meiner dreijährigen Nichte die Welt wieder neu entdecken. Sie sieht die Welt wirklich so, wie sie ist. Das ist immer wieder spannend.
Was sind eure Zukunftspläne?
Nadine: UNDSIE wird sich sicher weiterentwickeln. Wir wollen das Augenmerk mehr auf Unikate legen, so können wir auch noch mehr experimentieren. Zudem möchten wir uns gerne etwas mehr Richtung Interdisziplinarität bewegen, um eventuell auch weitere Handwerke zu integrieren. Es ist ein grosses Privileg, in der Schweiz eine Lehre zu machen und ein Handwerk zu lernen, und da möchten wir anknüpfen, damit die Produktion in der Schweiz auch gefördert wird und diese Ausübungen nicht verloren gehen. Solche Handwerke und die dahinter steckenden Persönlichkeiten zu integrieren und neue Kollaborationen zu entwickeln, wäre eine grosse Vision von uns.
Wie wär’s mal mit...
...Achtsamkeit im Konsumverhalten.
Vielen Dank Nadine und Samuel für den spannenden Einblick in die Mode- und Patisserie-Welt, den leckeren und ästhetischen Gaumenschmaus und das Gespräch in der angenehmen Atmosphäre Eures wunderschönen Ateliers. Wer auf der Suche nach handgemachten und liebevoll gestalteten Produkten zum Kleiden und Naschen ist, sollte unbedingt bei UNDSIE vorbeischauen.
_
von Laura Schläpfer
am 14.08.2017
Fotos
Shirin Zaid für Wie wär's mal mit
Wer die Bilder weiterverwenden möchte, muss sich die Rechte bei Wie wär's mal mit einholen.
Zu Besuch im Atelier von UNDSIE dürfen wir nicht nur eine der kreativen und ästhetisch äusserst ansprechenden Patisserien verkosten, sondern erfahren auch einiges über das gemeinsame Label von Nadine Michelle Scherer und Samuel Dober. Was Kuchen und Kleider gemeinsam haben und wie die beiden kulturellen Handwerke in einer Kollektion kombiniert werden können, erfahrt ihr hier.
Liebe Nadine, lieber Samuel, wer seid ihr und was macht ihr?
Samuel: Ich bin Samuel, bald 28 und komme ursprünglich aus der Ostschweiz, aus dem Kanton St. Gallen. Ich habe Konditor/Confiseur gelernt und bin eigentlich schon von klein auf in einer Backstube aufgewachsen, da meine Eltern ein Restaurant und eine Konditorei betrieben haben. Für mich wurde dann schnell klar, dass ich dieses Handwerk ebenfalls erlernen möchte. Danach habe ich überall in der Schweiz ein paar Erfahrungen gesammelt. Nachdem ich die Lehre abgeschlossen habe, arbeitete ich als Chocolatier in Luzern, dann als Chef-Patissier in einem Gourmet-Restaurant und so konnte ich viel Verschiedenes mitnehmen, bevor ich meine eigenen Sachen kreieren wollte. Nun bin ich in Basel und arbeite für Christian Lorenz in der Aktienmühle und für die Landestelle. Nebenbei arbeite ich für das Label UNDSIE, welches ich zusammen mit Nadine im letzten Jahr gegründet habe.
Nadine: Und ich bin Nadine Michelle, komme aus Solothurn und bin auch 28. Ich habe eine Schneiderlehre gemacht und bin bereits die fünfte Generation in der Familie, welche sich diesem Beruf widmet, bin also auch damit gross geworden oder habe es bereits im Blut. Ich habe dann nach der Lehre die Matur nachgeholt und Mode studiert. Danach habe ich in Zürich für Kazu – eine japanische Designerin – gearbeitet und viele japanische Schnitttechniken, welche mich sehr interessieren, gelernt. Danach war ich in München beim Label WE’RE, bevor ich dann zurück nach Basel kam, wo wir gemeinsam unser eigenes Label gegründet haben.
Wie ist es zu dieser Kollaboration gekommen?
Nadine: Wir haben uns bereits vor sieben Jahren in Solothurn kennengelernt, wo Samuel damals bei Sutteria gearbeitet hat. Wir sind dann mal zusammen zu den Chocolate Masters in Bern.
Samuel: Genau, das ist ein Wettkampf für Patissiers und Chocolatiers. Da haben wir das Finale geschaut und wussten damals schon, dass wir irgendwann einmal etwas gemeinsam machen wollen. Ursprünglich war die Idee an den Chocolate Masters in Paris, genauer gesagt der Modenschau teilzunehmen, bei der die Kleidung aus Schokolade und anderen Lebensmitteln besteht.
Nadine: Wir haben uns dann wieder ein wenig aus den Augen verloren, jeder hat halt sein eigenes Ding gemacht. In Zürich haben wir uns dann wieder getroffen und seither haben wir uns bei den meisten Projekten gegenseitig unterstützt. Plötzlich haben sich unsere Arbeiten gegenseitig beeinflusst und irgendwie überschnitten. So kam es dann zu dieser gemeinsamen Kollaboration und schliesslich unserem Label UNDSIE.
UNDSIE – was steckt hinter diesem Namen?
Samuel: Entstanden ist der Name in München, weil da das Verlangen nach einem eigenen Label aufkam. Wir waren dann auf der Suche nach Etwas, was unsere beiden Handwerke verbindet und dies zum Ausdruck bringen kann.
Nadine: Für uns steht ‚Sie’ im Namen für unsere Muse, welche sich je nach Kollektion immer wieder ändert, aber die immer im Mittelpunkt des Geschehens steht. Man kann es jedoch als Singular oder Plural verstehen und es lässt sich auch auf sehr Vieles beziehen. Wir lassen das auch gerne einfach offen, wenn wir danach gefragt werden.
Samuel: Und es ändert sich auch bei jeder Kollektion wieder, deshalb ist es wichtig, dass es wandlungsfähig ist.
Wo findet ihr eure Inspirationen?
Nadine: In Gerüchen, Farben, Bewegungen, Gesten, Verhaltensweisen, Konsistenzen, Strukturen, Geräuschen und Wahrnehmungen.
Samuel: Das bringt es sehr auf den Punkt. Grundsätzlich findet man aber in Allem Inspiration.
Nadine: Aber nicht in Allem auf jede Art und Weise.
Samuel: Wir erstellen dazu auch gerne ein Moodboard, auf das man immer wieder zurückgreifen kann. Denn eine Kollektion zu entwickeln ist ein wahnsinnig langer Prozess, bei dem man sich auch schnell verlieren kann.
Nadine: Zudem denken wir auch immer wieder daran zurück für wen – also für welche Muse – wir diese Kollektion entwerfen wollen. Das Moodboard und die Farb- und Geschmacksentwicklung spielen dabei eine grosse Rolle im Entwicklungsprozess. Dafür nehmen wir uns auch sehr gerne die Zeit dafür. Das ist auch ein Teil unserer Arbeit, der uns sehr viel Spass macht und unser Label entwickelt sich meistens auch genau in diesen Schaffensphasen wieder weiter.
Wenn euer Label ein Song wäre, welcher wäre es?
Samuel: Für jede Kollektion ist es da wieder anders, aber den Schweizer Künstler Faber höre ich zur Zeit sehr gerne. Aber es auf einen Song zu beschränken ist schwierig. Es wäre wohl eher ein ganzes Album.
Nadine: Bei mir ist es so, dass ich während der kreativen Arbeit am liebsten Stille habe. Deshalb kann ich hierzu gar keinen Song nennen. Es sind mehr die Geräusche von draussen und die Stille im Raum, die mich inspirieren und während der Arbeit begleiten.
Wer trägt eure Kollektionen und wer isst eure Kreationen?
Samuel: In erster Linie sind das sicherlich Menschen, die bewusst konsumieren und ein Schweizer Produkt zu schätzen wissen. Bei uns ist alles handmade und entsteht meistens bei uns im Atelier. Und natürlich auch Leute, die gerne etwas Exklusives suchen, denn bei den Kleidern gibt es oft nicht mehr als 8-10 Kleidungsstücke pro Design und die Pastry ist auch eher ausgefallen, das muss man mögen.
Nadine: Für uns ist die Pastry das Accessoire der Kollektion und deshalb sind unsere Kollektionen auch für Leute, die das verstehen können und diese auch als einzigartige Schmuckstücke wertschätzen.
Was mögt ihr an eurem Alltag besonders gerne? Und was eher nicht?
Samuel: Was ich am meisten schätze ist die Kreativität, die mich jeden Tag erwartet. Ich habe keine Vorgaben und die Freiheit selber zu bestimmen, was ich mache. Es gab einmal eine Phase, in der ich leider zu wenig Zeit für UNDSIE hatte, das mochte ich dann nicht besonders. Aber sonst geniesse ich das Leben sehr.
Nadine: Was ich wahnsinnig toll finde, sind die Recherche-Momente mit den Farb- und Geschmackskonzeptionen. Aber auch die Schneiderei und die anschliessende Umsetzung dieser Konzepte. Was mir noch etwas schwer fällt, ist die Repräsentation gegen aussen, also auch der Verkauf unserer Produkte. Da bin ich eher die stille Macherin.
Mit wem würdet ihr gerne mal einen Kaffee trinken gehen?
Nadine: Ich würde gerne einmal einen Tee mit Dalai Lama trinken und mich mit ihm ein wenig austauschen. Das wäre bestimmt eine grosse Bereicherung.
Samuel: Auch ich würde eher einen Tee trinken, am liebsten mit Carmen Herrera. Die amerikanische Künstlerin wurde erst sehr spät entdeckt und hat Weltruhm erlangt, mit dieser Persönlichkeit würde ich mich gerne mal ein wenig unterhalten.
Was mögt ihr an Basel am meisten, was überrascht euch an dieser Stadt?
Samuel: Ich geniesse die Anonymität, obwohl Basel ja eher ein kleine Stadt ist. Was ich auch besonders schätze sind die Museen und Parks hier. Dort halten wir uns besonders gerne auf. Was mich überrascht, ist dieser Konflikt zwischen Gross- und Kleinbasel, den ich bisher eigentlich kaum wahrgenommen habe, mir jedoch schon von vielen Seiten erzählt wurde.
Nadine: Da schliesse ich mich an. Schön ist auch, dass man alles mit dem Fahrrad erreichen kann. Und was mir auch besonders gefällt sind die vielen Brunnen, die es in der Stadt gibt. Das hat uns auch schon sehr inspiriert.
An welchen Orten kann man in Basel am besten entspannen?
Samuel: Draussen. Am liebsten entdecken wir auch immer wieder Neues mit der Nichte von Nadine.
Nadine: Entspannen muss ich erst noch etwas besser lernen. Aber wenn, dann gehe ich sehr gerne mit meiner dreijährigen Nichte die Welt wieder neu entdecken. Sie sieht die Welt wirklich so, wie sie ist. Das ist immer wieder spannend.
Was sind eure Zukunftspläne?
Nadine: UNDSIE wird sich sicher weiterentwickeln. Wir wollen das Augenmerk mehr auf Unikate legen, so können wir auch noch mehr experimentieren. Zudem möchten wir uns gerne etwas mehr Richtung Interdisziplinarität bewegen, um eventuell auch weitere Handwerke zu integrieren. Es ist ein grosses Privileg, in der Schweiz eine Lehre zu machen und ein Handwerk zu lernen, und da möchten wir anknüpfen, damit die Produktion in der Schweiz auch gefördert wird und diese Ausübungen nicht verloren gehen. Solche Handwerke und die dahinter steckenden Persönlichkeiten zu integrieren und neue Kollaborationen zu entwickeln, wäre eine grosse Vision von uns.
Wie wär’s mal mit...
...Achtsamkeit im Konsumverhalten.
Vielen Dank Nadine und Samuel für den spannenden Einblick in die Mode- und Patisserie-Welt, den leckeren und ästhetischen Gaumenschmaus und das Gespräch in der angenehmen Atmosphäre Eures wunderschönen Ateliers. Wer auf der Suche nach handgemachten und liebevoll gestalteten Produkten zum Kleiden und Naschen ist, sollte unbedingt bei UNDSIE vorbeischauen.
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von Laura Schläpfer
am 14.08.2017
Fotos
Shirin Zaid für Wie wär's mal mit
Wer die Bilder weiterverwenden möchte, muss sich die Rechte bei Wie wär's mal mit einholen.